Buchrezension: Tom Barnado – Der Mann mit der Laterne

Seitdem ich denken kann höre ich gerne Hörspiele. Es war immer etwas besonderes wenn wir zuhause eine neue Kassette hören konnten. Oft spielten wir als Geschwister Gesellschaftsspiele und hörten dabei spannende Kassetten. An ein Hörspiel kann ich mich noch sehr gut erinnern. „Tom Barnado – Der Mann mit der Laterne“. Eine wahre Geschichte über ein Werkzeug Gottes, der sein Leben in den Dienst der Armen und Verstoßenen gestellt hat.

Vor einigen Monaten erblickte ich in meinem Bücherregal ein dickes, grünes Buch. Der Titel kam mir bekannt vor und ich begann zu lesen.

Das Buch beschreibt das Leben des „Vaters der Niemandskinder“ – Tom Barnado. So wird er von den Zeitgenossen Barnados benannt. Zu seiner Zeit herrscht eine extreme soziale Ungerechtigkeit und moralische Scheinheiligkeit in England und vor allem in London. Kinder werden unter schlimmsten Bedingungen in Fabriken ausgebeutet. Tausende von ihnen leben auf der Straße ohne Familie und Heimat. Das Leben der Unterschicht ist geprägt von Unmoral und Gesetzlosigkeit. Aber die meisten Menschen verschließen die Augen und kümmern sich nicht um die verlorenen Generationen.

1845 wird Tom Barnado geboren und bekehrt sich erst über Umwege zu Gott. Eines Tages begegnet er Jim. Einem der unzähligen Straßenjungen. Schnell stellt er die große Not fest und beginnt eine neue Heimat für die Kinder zu suchen. Das Werk beginnt klein und wächst sprunghaft an. Widerstand und Zustimmung der Bevölkerung wechseln sich ab. Am Ende seines Lebens hat er tausenden Kindern ein menschliches Leben möglich gemacht. Zu seinem Begräbnis kommen Zehntausende um ihm die letzte Ehre zu erweisen.

Ronner versteht es Fakten so aufzubereiten dass daraus ein flüssiger Text wird. Die Biografie ist wie eine Erzählung geschrieben und ist doch keine Dichtung.

Über Ernst Emil Ronner sind im Internet nicht viele Informationen zu finden. Er hat noch einige andere Bücher geschrieben die aktuell jedoch nur antiquarisch erhältlich sind. Hier einige Titel: Das Paradies am Bluetenfluss, Marie Durand – Das Leben einer Hugenottin, Friedemann Bach… Da die Bücher teilweise von 1933 sind, muss man davon ausgehen dass er nicht mehr lebt.

Es hat mir große Freude gemacht dieses Buch zu lesen. Das Leben Tom Barnados motiviert zur Hingabe und Liebe zu den Unerreichten. Barnado war einer von denen, die die unglaublich große Not unter den Armen in London und England erkannten und dagegen vorgingen. Und vielleicht kann es für uns auch eine Hilfe sein, Gottes Aufgabe für uns zu erkennen.

Das Buch ist vergriffen und  aktuell nur antiquarisch erhältlich.

1 Kommentar zu „Buchrezension: Tom Barnado – Der Mann mit der Laterne“

  1. Hallo,

    danke für die schöne Beschreibung. Im englischen Wikipedia gibt es einige Info’s:
    http://en.wikipedia.org/wiki/Thomas_John_Barnardo

    Thomas John Barnardo (4 July 1845 – 19 September 1905) was a philanthropist and founder and director of homes for poor children, born in Dublin. From the foundation of the first Barnardo’s home in 1870 to the date of Barnardo’s death, nearly 100,000 children had been rescued, trained and given a better life.

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