Zehn Fragen an Michael Meinert

  1. 976541_198398306978375_1151537600_oWie kamen Sie dazu schriftstellerisch aktiv zu werden?

Einen richtigen Auslöser dazu gab es nicht. Ich habe schon als Jugendlicher wilde Geschichten geschrieben, ohne dass sie jemand zu lesen bekam. Aber schreiben musste ich einfach, die Geschichten wollten raus. Irgendwann hat meine Familie meine Schreibereien zu lesen bekommen und mich ermutigt, mich an einige christliche Verlage zu wenden. Der erste Versuch ist krachend gescheitert, beim BOAS-Verlag hat es dann geklappt.

  1. Ist aktuell ein Buchprojekt geplant?

Ein Buchprojekt? – Nein. Buchprojekte? – Ja. Viele sogar. Ich habe kürzlich mal ausgerechnet: Wenn ich in dem Tempo weiterarbeite wie bisher und ich von einer durchschnittlichen Lebenserwartung ausgehe, werde ich alle Ideen, die mir im Kopf rumspuken, nicht mehr verarbeiten können. Ich war selbst ein bisschen geschockt darüber, dass ich mich wohl auf meine Lieblingsprojekte beschränken muss.

Konkret gibt es natürlich ein Projekt, an dem ich gerade arbeite. Nachdem der 3. Band der Hochwald-Saga (Ehrlicher Schwindler) nun erschienen ist, geht es direkt mit Band 4 weiter. Das grobe Handlungsgerüst steht und die ersten zwei, drei Szenen habe ich aus einer Laune heraus auch schon getippt. Zum Inhalt nur so viel: Band 4 wird im Jahr 1905 spielen. Wer als erster innerhalb einer Woche errät, welches historische Ereignis, die deutsche Geschichte betreffend, den Hintergrund bildet, bekommt von mir ein Exemplar geschenkt!

  1. Nennen Sie uns ihre 3 Lieblingsbücher (neben der Bibel)?


Ich nenne lieber drei Bücher von Autoren, die bereits verstorben sind – sicherheitshalber 😉 .

Quo Vadis von Henryk Sienkiewicz. Keine Ahnung, wie oft ich das schon gelesen habe. Und wahrscheinlich noch lesen werde.

Waldstille und Weltleid von Anna von Blomberg. Auch schon unzählige Male gelesen. Am liebsten in alten Auflagen, die Neuauflagen sind gekürzt und geändert.

Die Liebe des Ulanen von Karl May. Der Romanzyklus ist natürlich eine Recherche-Fundgrube über das 19. Jahrhundert. Aber viel mehr als das. Einfach eine fantastische Familiensaga zur Zeit Napoleons und des Deutsch-Französischen Krieges.

  1. Welche Bücher / Welches Buch würden Sie nicht noch einmal lesen?

Das ist eine Gewissensfrage. Ich bleibe bei einem verstorbenen Autor:

Krieg und Frieden von Leo Tolstoi. Ein toller Roman, aber ziemlich hartes Brot. Ich habe mich einmal durchgebissen. Einmal sollte man, aber einmal reicht auch.

  1. 176807000 (1)In welchem Bereich sehen Sie die größte Not in der heutigen Christenheit und wo (und/oder) wie könnte man da am besten einschreiten/helfen?

Für ein großes Problem halte ich, dass viele, die sich zur Christenheit zählen, gar keine echten Christen sind, also nicht Christus als ihren Erlöser und Herrn in ihrem Leben kennen. Da kann nur das Evangelium, die Gute Botschaft Gottes helfen. Bei der Verbreitung ist Kreativität gefragt. Deshalb ist mir sehr wichtig, in meinen Büchern unaufdringlich aber deutlich auf den Erlöser Jesus Christus hinzuweisen.

Wenn es aber um die größte Not in der Christenheit, also bei allen Kindern Gottes geht, sehe ich die Entfernung von Gottes Wort. Und zwar in zwei Richtungen: Passagen aus Gottes Wort, die unbequem sind, nicht mehr zeitgemäß erscheinen oder dem allgemeinen Handeln widersprechen, werden angepasst – kurz gesagt: gelöscht. Das ist fatal. – Die andere Richtung: Lehrmeinungen, Aussagen von Menschen werden auf die gleiche Stufe mit Gottes Wort gestellt und als verbindlich angesehen. Das ist ebenfalls fatal. Und fragen Sie mich nicht, was schlimmer und gefährlicher ist. Lassen Sie es mich mit Martin Luther sagen: „sola scriptura – allein die Heilige Schrift.“ Nicht mehr und nicht weniger.

Auch darauf versuche ich in meinen Büchern hinzuweisen. Viele „christliche Werte“, die zur Zeit meiner Bücher noch selbstverständlich waren, sind längst über Bord geworfen worden – man denke z. B. an das Thema „Ehe“. Es ist mir ein Anliegen, in meinen Geschichten auf die zeitlose Gültigkeit der Bibel aufmerksam zu machen.

Das beste Hilfsmittel: das Gebet. Und wenn Sie meine Arbeit damit unterstützen, tun Sie enorm viel!

  1. Wie beurteilen Sie den reformatorischen Aufbruch unter vielen Christen aktuell?

Ich bin mir nicht ganz sicher, worauf Sie mit dieser Frage abzielen. Aber nehmen wir „Reformation“ doch mal wörtlich: Re-Formation. Zurück zur alten Form. Wenn „Reformation“ wirklich zurück zu Gott und Seinem Wort führt – gibt es etwas Besseres? Schon dem Apostel Johannes war das wichtig, wenn er auf das zurückgreift, „was von Anfang an war“ (1. Johannes 1,1).

  1. Wie wurden Sie Christ?

Ich bin sehr glücklich und gleichzeitig dankbar, dass ich gläubige Eltern habe, die (wahrscheinlich schon vor meiner Geburt) für mich gebetet haben und mir (natürlich erst nach meiner Geburt) vom Heiland Jesus Christus erzählt haben. So habe ich schon als 9-Jähriger meine Sünden dem Herrn Jesus bekannt.

„Öffentlich“ Christ wurde ich ein paar Jahre später durch meine Taufe.

  1. Was bedeutet für Sie „Christ sein“?

Warum wurden die Gläubigen in Antiochien „Christen“ genannt (Apostelgeschichte 11,26)? Weil die Leute erkannten, dass sie diesem Christus so ähnlich waren, nannten sie sie nach diesem Christus. Ich wünsche mir, dass die Leute auch von mir sagen könnten: „Der verhält sich wie Christus – er ist bestimmt ein Christ.“ Christsein = sein wie Christus (2. Korinther 3,18).

  1. Worin sehen Sie Grundlagen für geistliches Wachstum?

Petrus 2,2 gibt eine einfache Antwort: „Wie neugeborene Kinder seid begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch, damit ihr durch diese wachst.“ Wie im natürlich Leben kommt geistliches Wachstum von geistlicher Nahrung: das Wort Gottes und Jesus Christus selbst.

  1. Welche historische Person würden Sie gerne treffen und welche Fragen würden Sie mit dieser besprechen wollen?

Als Autor von historischen Romanen würde ich natürlich gerne viele historische Personen treffen: Kaiser Friedrich III., Sophie Scholl, und mit Martin Luther würde ich mich gerne mal über den Römer-Brief unterhalten.

Meine absolute Lieblings-Figur in der Geschichte ist zurzeit Königin Luise von Preußen (1776-1810) – da schwirrt mir auch schon ein Romanprojekt im Kopf herum. Mehrere zeitgenössische und aktuelle Biografien haben in mir den Eindruck verstärkt, dass diese Frau eine wiedergeborene Christin ist, wenn ich es auch leider nicht mit letzter Sicherheit behaupten kann. Wenn es aber so ist, würde ich mich gerne mit ihr darüber unterhalten, wie sie ihren Glauben als Königin eines Landes, das gerade von Napoleon gedemütigt wurde, als Ehefrau eines nicht ganz einfachen Mannes, als Mutter von 7 (überlebenden) Kindern und als junge Frau, die schon mit 34 Jahren starb, ausgelebt hat. Ich hoffe, sie im Himmel zu treffen. Aber vermutlich gilt mein Interesse dann nur noch einer Person – Jesus Christus.

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