Es ist schon sehr interessant, wie man heutzutage alle schweren Krankheiten auf Funktionsstörungen des Gehirns schieben will und sich somit der Verantwortung entziehen möchte, was eigentlich aus dem Herzen herauskommt. Ist das Gehirn wirklich an allem schuld? Ist es immer berechtigt zu behaupten, dass falsches Verhalten auf medizinische Störungen zurückzuführen sei?
Depressionen, ADHS, Homosexualität, Alkoholismus, Alzheimer – das sind nur einige der vielen Themen, die Dr. Edward Welch in diesem Buch aus der Sicht der Bibel betrachtet. Er will mit seinem Buch Predigern, Seelsorgern, Familien und Betroffenen helfen, in der Praxis mit Gewohnheiten, Süchten und Verhalten richtig umzugehen.
Edward Welch erklärt sehr gut wozu Medikamente da sind, was sie bewirken, in welchem Fall man sie einnehmen, aber auch wann man sie weglassen sollte. Denn können Medikamente das Herz verändern, den Kern worauf es ankommt? Sicherlich können sie das Verhalten vorübergehend ändern, treffen aber nicht das Herz wo es echte Veränderung nötig hat.
Heutzutage ist die Situation ähnlich, wenn es um die Neurowissenschaften geht. Die Bibel ist zwar nicht ganz abgeschrieben, aber sie ist unbedeutend geworden. Viele Forscher finden einfach keinen Gefallen mehr an der Idee einer immateriellen Seele. Das menschliche Benehmen lässt sich vermeintlich durch Neurochemie und –Anatomie erklären.
Das Buch ist in zwei Teile eingeteilt. In Teil 1: Biblische Grundlagen, geht er auf die Frage ein wer hier das sagen hat, die Neurowissenschaften oder Gottes Wort? Edward Welch sagt:
Wäre es nicht sinnvoller, wenn man der Bibel die Autorität in geistlichen Dingen gewährt und den Neurowissenschaften in Fragen bezüglich des Gehirns? Dies klingt vernünftig, aber solch ein Kompromiss erniedrigt den Gott der Bibel und erhöht menschliche Erkenntnis. Es wäre so, als wenn man sagt: ,, Es gibt einige Gebiete der Forschung, bei denen ich nicht zuerst Frage, was hat Gott gesagt?“.
In Teil 2: Zerebrale Probleme aus der Sicht der Bibel, geht Welch auf Fehlfunktionen des Gehirns (Alzheimer, Kopfverletzungen), psychiatrische Probleme (Depressionen, Aufmerksamkeitsstörungen) und auf die Neue Entwicklungen der Neurowissenschaften (Homosexualität, Alkoholismus) ein. Nicht nur dass er diese Krankheiten erklärt, er gibt auch sehr viele praktische Tipps wie die Angehörigen oder die Seelsorger, damit umgehen sollten.
Titel: Ist das Gehirn Schuld?
Untertitel: Krankheit und Verhalten – eine biblische Sicht
Autor: Edward T. Welch
Seiten: 192
Format: 13 x 21 cm
Einband: Paperback
Jahr: 2004
Verlag: 3L Verlag
ISBN: 978-3-935188-28-9
Preis: 11,50 €
Erhältlich bei: 3lverlag.de, cbuch.de
Leseprobe: 3lverlag.de
Das Buch ist super. Hat mir in mancher Hinsicht die Augen geöffnet.