„Ich finde, du solltest nicht so viel Theologie lesen“
Was liest man, wenn man in Westengland unterwegs ist? Nun ich empfand Lord Peter Death Bredon Wimsey als die richtige Wahl. Dorothy L. Sayers (vgl. auch zahlreiche Beiträge von hanniel.ch zu Sayers Werk) aller erster Roman „Der Tote in der Badewanne“ (auch „Ein Toter zu wenig“) hat mir besonders gut gefallen. Sayers lässt Detektiv Parker zur Entspannung einen Kommentar zum Galaterbrief lesen. Fantastisch! Tatsächlich hat Sayers ihr christliches Bekenntnis nie verschwiegen, was man in ihrem Werk regelmäßig sieht. Ihr Werk lebt von einer ehrlichen aber auch selbst ironischen Analyse Brittaniens zwischen den zwei Weltkriegen. Einige Zitate: Wimsey hat offensichtlich Geldressourcen ohne Ende für sein Hobby, und einen Diener, der aber eher wie ein väterlicher Freund agiert: „„Hier bin ich, Mylord“, antwortete Mr. Bunter mit respektvollem Tadel, „aber wenn Sie mir die Bemerkung gestatten…““ Dass der britische Adel oft mehr Schein als Sein bot, verschweigt Sayers nicht: „Die Unterhaltung schleppte sich mühsam dahin, bis der Ehrenwerte Freddy eine Gräte im Seezungenfilet entdeckte und den Oberkellner kommen ließ, um sich ihr Vorhandensein erklären zu lassen.“ So argumentiert …