Zu Weihnachten haben wir dieses Andachtsbuch von John Piper geschenkt bekommen und hatten nun Zeit zum anlesen. Das Buch, das der Autor für seine Adoptivtochter Talitha geschrieben hat, unterscheidet sich wahrscheinlich vor allem durch die Länge der “Artikel” von anderen Andachtsbüchern. Die einzelnen Beiträge sind meistens drei Seiten lang, womöglich zu lang, um den Text als kurzen Andachtstext am Morgen zu lesen. Dafür sind es auch “nur” insgesamt 140 gewählte Texte. Man steht also nicht unter Druck, jeden Tag einen Artikel zu lesen. Im Grunde fühlt es sich an, als würde man Blog-Artikel von DesiringGod lesen. Entsprechend bunt ist auch die Bandbreite der Artikel angelegt. Die Artikel reichen von “Gedanken nach dem 11. 09.2001”, über “Gebetsanliegen von Pastoren”, bis zu Lektionen, die Piper aus dem Leben vergangener Christengenerationen zieht, wie Brainerd, Simeon, und bei Piper wohl fast obligatorisch, Jonathan Edwards. In den meisten Artikeln jedoch zieht uns der Autor in die Neuentdeckungen seiner persönlichen Bibellese hinein. Vor allem wenn er über weniger beachtete Verse schreibt, wie z.B. Hi. 5,8-10 (Staunen über das Wunder von Regen) oder Spr. 22,13 (zu welchen Ausreden die Faulheit kommt), wird das Buch besonders wertvoll. Obwohl manchmal seine Textbetrachtungen manchmal etwas Tiefgang vermissen lassen und andere Artikel sich nicht so ohne Weiteres in den europäischen Kontext zu übertragen sein dürften, ist dieses Werk eine willkommene Erweiterung in unserer Sammlung der Andachtsbücher. Viele Artikel haben zu weiteren Gesprächen am Tisch angerecht und das Gebet bereichert. Beides dürfte ja genau das sein, was man von einem Andachtsbuch erwartet.
Der über 400 Seiten dicke Band ist gelungen übersetzt und für günstige 12,90EUR bei CLV zu haben.