Der Roman „Der zerrissene Graf“, ist der zweite Band der Hochwald-Saga. Das Buch lässt sich unabhängig vom ersten Band gut lesen. Die Personen und die Zusammenhänge der Geschehnisse hat man schnell begriffen. Da es sich im 19. Jahrhundert abspielt, sind anfangs einige altdeutsche Begriffe und Aussagen erstmals gewöhnungsbedürftig.
Ludwig, preußischer Leutnant und Graf von Schleinitz, geht auf eine gefährliche Wette ein, um seine Spielschulden loszuwerden. Er soll über die feindliche österreichische Grenze in Uniform reiten und einen Strauß Rosen für die begehrte Valeria Mutius, Tochter seines Generals und Schwester seines angeblichen Freundes Julian, mitbringen. Es gelingt ihm tatsächlich und trotz einer gefährlichen Verfolgungsjagd schafft er es wieder zurück nach Deutschland. Auf dem Rückweg durch den Hochwald trifft er unter einem Baum auf eine schlafende, hübsche junge Frau. Er ist von diesem Anblick fasziniert und legt impulsiv den gepflückten Rosenstrauß neben ihr ab. Nach einem kurzen Aufenthalt in dem Forsthaus des Hochwaldes lernt er die junge Frau näher kennen.
Es ist Lisa Grüning, die Tochter des Oberförsters. Nun tritt er mit leeren Händen vor seine Kameraden, aber er bereut es nicht, denn er ist sich sicher, er hat seine Prinzessin gefunden. Als Julian bemerkt, dass der Graf Schleinitz das Interesse an seiner Schwester verloren hat, schmiedet er Pläne. Denn die Geschwister Mutius haben es auf Ludwigs Erbe abgesehen, da er nämlich der einzige Erbe seines reichen Onkels ist. Nun steht der Krieg zwischen Deutschland und Österreich an und Julian Mutius wird zum Oberleutnant befördert. Er nutzt seine Macht aus und versetzt Ludwig an die Grenze, um Spione zu fangen. Zu seinem Glück ist es in der Nähe des Hochwaldes und er nutzt erneut die Gastfreundschaft der Grünings. Zwischenzeitig hat Lisas Vater den Lehrling Gustav Elzner eingestellt, der auch im Forsthaus wohnt. Er hat auch ein Auge auf Lisa geworfen und verstellt sich als Christ, um die gläubige Försterfamilie zu beindrucken. Doch Gustav hat keine reine Weste, er wird als Spion angeheuert und schmuggelt Personen und Papiere über die Grenze.
Bei einem Einsatz wird er sogar beinahe gefasst, doch ihm gelingt die Flucht. Stattdessen geraten Lisa und ihr jüngerer Bruder Ferdi in diese Schießerei, in der sie schwer verletzt wird. Sie schwebt in Lebensgefahr und fällt ins Koma. Lisas Vater ist sehr zornig und gibt Ludwig die Schuld für ihren kritischen Zustand. Er verlässt umgehend das Forsthaus und wird von seinem „Freund“ Julian nach Pommern strafversetzt, da er noch immer keine Anstalten macht, Valeria zu heiraten. Ludwig hat das schillernde Leben satt und sehnt sich nach Lisa und dem schlichten Leben. Doch er weiß gar nicht, ob sie noch lebt und außerdem trennen sie Welten. Eine Heirat mit ihr wäre nicht standesgemäß. Man würde ihn aus der Armee entlassen und sein Onkel würde ihn enterben.
Als ihn unerwartet eine Karte von Lisa an seinem tiefsten Punkt seines Lebens erreicht, stellt sich sein ganzes Leben wieder auf den Kopf. Er wird überraschender Weise wieder nach Breslau versetzt und ahnt noch nicht, was ihn da erwartet. Außerdem taucht Gustav Elzner wieder auf und arbeitet im Büro bei Julian Mutius. Obwohl Ludwig vor Elzner warnt, wird er von seinem Vorgesetzten nicht ernst genommen und muss machtlos zusehen, wie sich alles gegen ihn verschwört. Doch nachdem er sein Leben Gott übergibt, ordnet sich langsam wieder alles.
Obwohl der Roman ein dickes Buch ist, lässt er sich mühelos lesen. Die Kapitel sind angenehm kurz gehalten. Und wenn man meint, man hat den Lauf der Dinge durchschaut, bahnt sich eine neue Wendung an … Die Spannung bleibt bis zur letzten Seite. Es hat meine Erwartungen übertroffen.
Larissa Zacharias
Titel: Der zerrissene Graf
Reihe: Hochwald-Saga — Band II
Autor: Michael Meinert
Seiten: 593
Format: 14 x 21 cm
Einband: Taschenbuch
Jahr: 2014
Verlag: BOAS-Verlag
ISBN: 978 – 3 – 942258 – 06 – 7
Preis: 15,95 EUR
erhältlich bei: BOAS-Verlag, leseplatz.de
als eBook für 9,49 EUR bei: ceBooks.de
Leseprobe: BOAS-Verlag
Sehr interessantes Buch. Habe ich auch schon gelesen.