Warum wir das Lesen lieben

Diesen Artikel von Tim Challies habe ich übersetzt und veröffentliche ihn hier mit freundlicher Genehmigung.

Ich habe einen eifrigen Outdoor-Fan gesehen, einen Angler, der langsam vorbeizieht. Er kommt Morgen für Morgen, Tag für Tag, immer zur gleichen Zeit und immer zum gleichen Ort. Er wartet geduldig auf den Großen Fang, auf den schwierigen Treffer, den harten Kampf, der ihm einen Preis einbringen soll.

Ich angle nicht, aber ich lese – und ich sehe hier Ähnlichkeiten. Ein eifriger Leser nimmt ein Buch nach dem anderen, Tag für Tag, forscht und sucht aufmerksam nach den wenigen aber wichtigen Gedanken. Vierhundert Seiten – oder sogar achthundert – kosten nicht viel für einen wichtigen Gedanken. Man zahlt einen kleinen Preis für eine Erkenntnis, die zur Anwendung führt und zur Lebensveränderung.

Manchmal musst du eine Menge lesen, um einem wirklich wichtigen Gedanken zu begegnen. Einige Bücher enthalten nur Banalitäten; einige enthalten Gedanken, auf die du bereits vorher tausendmal gestoßen bist. Dann aber, endlich, findest du einen Gedanken, der es in sich hat. Das ist eine große Freude. Eine Belohnung.

Der Angler ist belohnt, wenn er endlich einen Fisch hat. Er macht ein Foto, wiegt ihn, bringt ihn nach Hause, hängt ihn auf und präsentiert ihn der ganzen Welt. Der Leser ist belohnt, wenn er endlich seinen Gedanken hat. Er nimmt diesen Gedanken, denkt darüber nach, redet darüber, wägt ihn ab, untersucht ihn und bezieht ihn in sein Leben ein.

So ist es kein Wunder, dass wir das Lesen lieben. Wir lesen, um eine Beute zu entdecken. Wir lesen, um zu lernen und um zu leben.

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