Tipp: Trost und Freud zu jeder Zeit (Jost Müller-Bohn)

Segensreich ist es, sich mit Lebensbildern von Gottesmännern zu beschäftigen, die uns noch heute durch ihre gedruckten Predigten oder Lieder zum Segen sind. Wir erfahren dabei, wie unsere geistlichen Vorfahren neben Siegen auch manche Anfechtungen und sogar Niederlagen hinnehmen mussten.

Die Verse Paul Gerhardts sind als Lieder erschienen, nicht als Gedichte. Die Bücher, in denen sie zum ersten Mal gedruckt worden sind, waren Gesangbücher. Interessanterweise wurden diese Liederbücher nicht in der Kirche zu Gottesdiensten verwandt, sondern in kleinen Hausgemeinden zur andächtigen Erbauung am Abend und am Morgen. Es hat sehr lange gedauert, bis die evangelische Christenheit von der geistlichen Tiefe und dem Reichtum der Paul Gerhardtschen Lieder etwas verstanden hat.

Meines Wissens gibt es nach Dr. Martin Luther keinen größeren evangelischen Kirchenliederdichter, der uns im geistlichen Liede Glaubenszuversicht und Trost vermitteln könnte, als eben Paul Gerhardt. Wenn bei Martin Luther die versammelte Gemeinde ihren Schöpfer und Erlöser jubelnd preist, so betet bei Paul Gerhardt der einzelne geführte und geprüfte Christ seinen Schöpfer an. Jeder Jünger des Herrn, der aus vollem Herzen in seine Lieder einstimmt, freut sich darüber, dass ein anderer dafür Worte gefunden hat, weil er selbst nicht imstande war, in Worte von dieser Schönheit zu kleiden, was er in seinem Innersten empfand.

Deshalb haben Paul Gerhardts Lieder in ihrer Aussagekraft nichts verloren, sie müssen nicht in unsere Sprache übersetzt werden. Paul Gerhardt redet die Muttersprache der glaubenden Seele, die jeder versteht, der an Jesus Christus glaubt und den Schöpfer verherrlichen möchte.

Seine Lieder bleiben hilfreicher Trost, gelebte Christenfreude und praktische Erbauung. Deshalb haben sich seine Lieder bis in das 20. Jahrhundert in aller Jugendfrische erhalten. Das Wunder des Schöpfergeistes, aber auch die Einmaligkeit seiner Glaubenssprache lässt sich nicht analysieren.

In diesem Buch kommen historische Persönlichkeiten zu Wort, die unter verschiedensten Umständen ihres Lebens in allen Jahrhunderten den Liedschatz Paul Gerhardts zu Heil und Trost verwandt haben. Johann Sebastian Bach, Husarengeneral Joachim von Zieten, Königin Luise von Preußen, Kunstmaler und Illustrator Ludwig Richter und Pfarrer Dietrich Bonhoeffer sind Menschen, die Trost und Hoffnung aus dem »Hohen Lied der Treue Gottes« schöpfen konnten. Bekannte und unbekannte Christen haben die Güte Gottes mit den bekannten christlichen Volksweisen gepriesen: »Nun ruhen alle Wälder«, »Geh aus, mein Herz, und suche Freud« oder auch weihnachtliche Andacht gehabt, wenn sie zur Adventszeit sangen: »Wie soll ich dich empfangen«, »Ich steh an deiner Krippen hier«.

Wir wollen mit ihnen neue Lebens- und Glaubenkraft an Paul Gerhardts ewig jungen Liedern gewinnen. Jost Müller-Bohn

Folgen Verlag, als eBook 3,99 EUR, ePub/Mobi, erhältlich bei: ceBooks.de

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