Vor einigen Jahren habe ich ein Buch gelesen, dass meinen Blick auf Missionare und ihre Familien stark verändert hat. Die in 2015 verstorbene Missionarin Elisabeth Elliot wurde einmal gefragt, was ihre größte geistliche Herausforderung war.
Eine zu erwartende Antwort hätte sein können, den Mördern ihres Ehemannes Jim Elliot zu vergeben. Aber keineswegs. Sie antwortete: “Das Zusammenleben mit den anderen Missionaren!” Diese Antwort ernüchtert, da sie zeigt, dass auch Missionare “ganz normale Christenmenschen” sind. Sie haben ihre Charakterschwächen und auch sie sündigen, indem sie lieblos zum Partner, ungeduldig mit ihren Kindern sind und mit Ungerechtigkeiten von Seiten Nichtchristen zu kämpfen haben.
Viele Missionare scheuen sich von ihren Anfechtungen zu sprechen, da sie oft als “Überchristen” angesehen werden, und von ihnen ein fehlerloses Christsein erwartet wird. Der Autor Kosin hat mit vielen Missionaren gesprochen, kennt ihre spezielle Herausforderungen und gibt ihnen mit diesem Buch eine Stimme. Das Buch besteht aus fiktiven Briefen, wie sie viele Missionare hätten schreiben können.
Viele praktische Hinweise zeigen auf, wie wir Missionaren helfen könne, ihre Herausforderungen zu bewältigen. Der Autor gibt konkrete Gebetsanliegen und hat mir die Augen für die Nöte von Missionaren und ihren Kindern geöffnet. Ich empfehle es uneingeschränkt gerne. Das Buch ist bei CLV erschienen und kostet 7,90 EUR.