„Mir scheint der Teil der christlichen Lehre welcher von der Prädestination handelt, nicht der schwierigste zu sein…“
Die Webseite Licht-und-Recht.de ist immer wieder eine Quelle für Neuentdeckungen. So habe ich neulich ein Schreiben von Ursinus an einen (zu diesem Zeitpunkt) lutherisch-humanistischen Theologen namens Jakob Monau gefunden, der sich mit der Lehre von der Prädestination auseinandersetzt. Ganze 14 DINA4-Seiten ist der Brief lang und wurde offensichtlich in einer Nacht fertiggestellt. Eine ganze Seite lang zitiert Ursinus Bibelverse, wie Gott auch im „Bösen“ wirkt. Wie gesagt, ohne jegliche digitalen Mittel, im Grunde aus dem Stand heraus. Obwohl nicht immer ganz freundlich im Ton, bleibt Ursinus sachlich und leicht verständlich. Er schreibt: „Mir scheint der Teil der christlichen Lehre welcher von der Prädestination handelt, nicht, wie Du schreibst, der schwierigste zu sein; wofern wir nur die heilige Schrift ohne Vorurteile lesen undohne Leidenschaft mit dem ernsten Streben, nicht etwa Gott nach unseren Phantasiegebilden umzugestalten, sondern von Ihm selbst über Ihn zu lernen und ihm allein alle Ehre zu geben und von uns ab zu Ihm hin zu wenden. So ist mir vieles leicht geworden, was schwierig zu sein schien, so lange ich auf das Ansehen …