Sharon James: „Der, die, was?“

Eine Gastrezension von Carolin Schmitt:

Der, die, was?Mittlerweile ist es kaum zu vermeiden, dass man mit der gendergerechten Sprache konfrontiert wird und in immer mehr Texten Schreibweisen wie Kund:innen oder Verkäufer:innen liest. Ich vermute, dass vielen Eltern – egal ob Christen oder Nicht-Christen – überhaupt nicht bewusst ist, wie gezielt wir und vor allem die nächste Generation mit dieser Ideologie indoktriniert werden.

Sharon James gibt auf den 172 Seiten einen sehr guten Überblick über die Ursprünge und Hintergründe sowie die Inhalte der Gender-Ideologie. Sie argumentiert klar und fundiert, dass es beim Gender-Mainstreaming um eine Ideologie geht, da die Theorie mit wissenschaftlichen Argumenten nicht belegbar ist. Die Theorie, die besagt, dass es zwischen dem biologischen Geschlecht (englisch sex) und einem gesellschaftlichen bzw. anerzogenen Geschlecht (englisch gender) einen Unterschied gibt, lässt sich in keiner Weise durch eine wissenschaftliche Grundlage beweisen, schreibt die Autorin. Darüber hinaus sprechen für den ideologischen Charakter zahlreiche Beispiele, die in dem Buch aufgeführt werden. Immer wieder werden Fakten in der Öffentlichkeit und in den Medien geleugnet. Berichte von Menschen, die nach Jahren eines Lebens im anderen Geschlecht den Irrtum der Ideologie erkennen, wurden oder werden bagatellisiert und ausgeblendet. Auch gibt es kaum Veröffentlichungen darüber, dass Betroffene keinerlei langfristige Besserung ihrer Gesamtsituation erlebt haben, sondern am Ende mit einem durch Hormone und Operationen verstümmelten Körper dastehen und ihre Not oftmals danach schlimmer ist als vorher. Auch werden wissenschaftliche Untersuchungen und Fachmeinungen von medizinischen und psychologischen Experten konsequent aus der öffentlichen Diskussion verbannt. Schlagworte wie „transphob“ ersticken solche Äußerungen bereits im Keim und Experten werden dadurch einfach mundtot gemacht. Fakten, die nicht ins eigene Bild passen, werden somit einfach ignoriert. Wie auch bei manchen anderen Themen wird hier durch Medien und Meinungsmache eine einseitige Ideologie etabliert.

Beim Lesen habe ich mich gefragt, wie es möglich ist, dass diese Ideologie sich so rasant in unserer Gesellschaft und auch zunehmend in unserem Alltag verbreitet und als „normal“ angesehen wird. Nicht nur in der Schule bekommen Kinder und Jugendliche dieses Gedankengut eingepflanzt, sondern auch in den sozialen Medien werden sie damit ständig konfrontiert. Anhand von verschiedenen Statistiken zeigt Sharon James, dass die Anzahl von Teenager-Mädchen, die meinen, „im falschen Körper geboren zu sein“, innerhalb von weniger als zehn Jahren um 4415 % angestiegen ist, also um mehr als Faktor 40. Erschreckend und traurig zugleich, wie ich finde.

Besonders gut gefällt mir, dass sich ein Kapitel detailliert mit dem göttlichen Plan der zwei Geschlechter befasst. Denn auch wir Erwachsenen sollten uns immer wieder daran erinnern, was die Bibel uns zu diesem Thema lehrt. Wir sind genauso wenig vor der tagtäglichen Gehirnwäsche durch Medien gefeit wie Kinder und Jugendliche. Tagtäglich werden wir alle mit einer sexualisierten Welt durch Worte und Bilder konfrontiert. Die biblische Grundlage für die Erziehung unserer Kinder ist und bleibt das wichtigste Fundament, um sich nicht durch den „Mainstream“ einlullen bzw. das biblische Bild verwässern zu lassen.

Im letzten Kapitel des Buches motiviert die Autorin zu einem respektvollen Umgang, der durch Liebe geprägt sein sollte. Oftmals verlieren auch wir Christen uns allzu schnell in heftige Debatten, wenn es um Auseinandersetzungen mit „Lügen der Welt“ geht. Dabei geben wir häufig ein schlechtes Zeugnis für das Evangelium ab, anstatt in Liebe für die Wahrheit einzustehen und die Hintergründe dieser Ideologie zu vermitteln.

„Der, die, was?“ ist eine absolute Leseempfehlung meinerseits. Egal ob für Eltern, Lehrer, Erzieher oder an der Thematik interessierte Menschen. Das Buch ist leicht lesbar und trotzdem geht es in die Tiefe der Materie und stellt den Bezug zum Alltag durch viele Beispiele sehr gut her und enthält wertvolle praktische Hilfestellungen.

Sharon James gelingt es durch Sachinformationen, persönlichen Erlebnissen und biblischen Wahrheiten das Gedankengut der Genderideologie zu verstehen und die Auswirkungen auf uns und die nächste Generation zu erkennen. Wer sich noch tiefer mit dem Thema oder einzelnen Aspekten beschäftigen möchte, erhält nach jedem Kapitel sowie am Ende des Buches zahlreiche Hinweise auf weiterführende Literatur, Internetseiten und Organisationen.


Für 9,90EUR bei CLV erhältlich.

 

 

Hinterlasse einen Kommentar!

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Nach oben scrollen