Rezension: John MacArthur: Heiligung – Gottes Leidenschaft für sein Volk

Heiligung – ein Buch von John MacArthur – das nicht nur für Pastoren und Älteste geschrieben wurde. Aber es ist auf jeden Fall eins, dass korrigierend und hilfreich für leitende Brüder ist. Die wenigsten werden die Gelegenheit bekommen, mit John MacArthur ein persönliches Gespräch zu führen. Aber mit diesem Buch kannst du dich mit ihm in einen Raum setzen. Und wenn du ihn dann fragen würdest, was vielen Gemeinden heute fehlt, würde er dir in ca. 1,5 Stunden erzählen, dass es vor allem an Heiligung mangelt.

Vielen Ältesten, Pastoren und ihren Gemeinden fehlt das Bewusstsein der Heiligkeit Gottes und daraus resultierend ein Leben in Heiligung. Das ist sicher eine steile These. Aber da der Autor seit über 50 Jahren Pastor und weltweit gereist ist, sollte man auf jeden Fall genauer hinhören, was er damit meint. Und wenn seine Analyse stimmt, dann sollte jeder aufrichtige Diener im Reich Gottes dringend nach einer Rückkehr zu einer biblischen Lehre der Heiligung und einem heiligen Leben in der eigenen Gemeinde trachten.

MacArthur spricht ein ernstes Plädoyer für Heiligung aus, auf Grundlage des Galaterbriefes. Besonders die Worte aus Galater 4,19 haben ihn wachgerüttelt:

„Meine Kinder, um die ich noch einmal Geburtswehen leide, bis Christus in euch Gestalt gewinnt.“

In Kürze analysiert er das galatische Problem und kommt zu folgendem Fazit:

„Paulus war in zweierlei Hinsicht um die Galater besorgt. Erstens war er zutiefst beunruhigt darüber, dass sie sich so leicht von der Klarheit und Einfachheit des wahren Evangeliums […] abbringen ließen (Gal 1,6). Doch darüber hinaus machte er sich große Sorgen um ihre Heiligung.“ (S. 38-39)

Es folgen wertvolle Kapitel über „das Herz eines wahren Hirten“ und wie Jesus, Petrus und Paulus voller Leidenschaft um Heiligung rangen. Dann werden im zweiten Teil des Buches Analysen zur gegenwärtigen Lage vor allem in evangelikalen Gemeinden Amerikas skizziert. Aber Vieles, wenn nicht gar alles, lässt sich leicht auf die Situation in Deutschland übertragen. Die persönliche Heiligung nimmt vermutlich in vielen Gemeinden einen eher geringen Stellenwert ein und stattdessen verbreitet sich auch durch Predigten dieser Mythos:

„Die Vorstellung, dass Heiligung ohne jede Anstrengung unsererseits erfolgt, wenn wir einfach passiv sind und den Kampf aufgeben, ist ein beliebter und langlebiger Mythos – und eine gefährliche Irrlehre.“ (S. 80)

Auf den letzten 30 Seiten gibt der Autor Impulse zu einem ausbalancierten Verständnis von Gott gewirkter Heiligung und dem eigenen Streben nach Heiligung. Er geht dabei auf folgende Fragen ein: In welcher Beziehung stehen Indikative und Imperative in der Schrift? Welche Auswirkungen haben das Streben nach Authentizität und ein Hang zum Antinomismus? Was bedeutet es, dass die Gnade Gottes uns in Zucht nimmt? Das sind wichtige Fragen, die eine biblische Antwort verlangen. MacArthur gelingt es auf knapp 120 Seiten dem Leser ins Gewissen zu sprechen.

Fazit

Die Investition von 1 bis 2 Stunden in die Lektüre dieses Buches sind es wert. Der Autor möchte vor allem Leiter und Verantwortliche in Gemeinden ansprechen. Andererseits werden sicher alle Gemeindeglieder viel von der Weisheit und Erfahrung dieses betagten Pastors und Bibellehrers lernen können.

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