Leserunde: Lit! A Christian Guide To Reading Books (XIV) – ENDE

Wir sind nun am Ende eines sehr nützlichen Buches angekommen. Wir wenden uns heute dem 15. und letzten Kapitel des Buches Lit! A Chris­tian Guide To Rea­ding Books von Tony Reinke zu. Er schließt das Buch mit dem Kapitel Glücklich bis ans Ende – Fünf Kennzeichen eines gesunden Lesers.

Ein großer Leser zu werden, ist kein Unfall. Dieses Buch beschäftigte sich durchweg mit den gewöhnlichen Herausforderungen des Lesens. In diesem letzten Kapitel nenne ich fünf Eigenschaften eines reifen Lesers. Das sind fünf Ziele, die ich in meinem Leben erreichen möchte und ich arbeite beständig daran, diese Ziele zu erreichen.

  1. Reife Leser schätzen Weisheit.
  2. Reife Leser lieben alte Bücher.
  3. Reife Leser geben der Literatur ihren angemessenen Platz.
  4. Reife Leser vermeiden es, aus Büchern Götzen zu machen.
  5. Reife Leser klammern sich an den Erretter.

Es wird unmöglich sein, alle christlichen Neuerscheinungen zu lesen. Ein versierter Leser wird sich dieses nicht zum Ziel setzten. Vielmehr wird der versierte Leser beabsichtigen, eine gewisse Reife zu erlangen. Ein reifer und mündiger Leser liest nicht Bücher, um sie lediglich gelesen zu haben. Er wird in den Büchern nach Weisheit suchen.

Ein Leser, der die Weisheit schätzt, wird gute Bücher fünf oder zehn oder sogar zwanzig Mal lesen.

Suche dir eine Handvoll Bücher und lies sie mehrmals. Es müssen nicht die neuesten Bücher sein. Ein reifer Leser liebt alte und bewährte Bücher. Der moderne Mensch ist in vielerlei Hinsicht so gepolt, dass er immer das Neueste und das Aktuellste braucht. Hinsichtlich des schnellen technischen Fortschrittes bei elektronischen Geräten ist diese Einstellung oft unvermeidlich. Jedoch wäre es nicht angemessen, wenn wir z.B. die Alterungszeit der Technik auf das Medium Buch übertragen würden. Bücher entwickeln ein interessantes Eigenleben. Einige Bücher scheinen gleich nach dem Erscheinen zu Bestsellern zu mutieren. Andere werden unscheinbar geboren und erst nach etlichen Jahren wird deren hoher Wert erkannt.

Welche Bücher, die ich heute lese, sind so gut, dass ich sie 10 oder 20 Jahren noch lesen werde? Welche Bücher werden nach dem anfänglichen Hype auch nach Jahren neu aufgelegt und weiterempfohlen und ohne aufwendige Werbemaßnahmen erfolgreich verkauft? Suche solche Bücher, die sich bewährt haben und niemals veralten. Ein reifer Leser wird nach Goldschätzen in alten Büchern suchen. Tony Reinke beschreibt, wie Mark Dever planmäßig zu alten Büchern greift. Sein Jahresplan, der chronologisch durch die Kirchengeschichte führt, lässt sich nicht ohne Weiteres auf den deutschen Leser übertragen. Inspirierend ist er jedoch allemal:

  • Januar: frühkirchliche Schriften der Kirchenväter (1. – 3. Jahrhundert)
  • Februar: Augustin (354-430)
  • März: Martin Luther (1483-1546)
  • April: Johannes Calvin (1509-1564)
  • Mai: Richard Sibbes (1577-1635)
  • Juni: John Owen (1616-1683) und John Bunyan (1628-1688)
  • Juli: Jonathan Edwards (1703-1758)
  • August: C.H. Spurgeon (1834-1892)
  • September: B.B. Warfield (1851-1921)
  • Oktober: Martyn Lloyd-Jones (1899-1981)
  • November: C.S. Lewis (1898-1963) und Carl F.H. Henry (1913-2003)
  • Dezember: zeitgenössische Autoren

Ein reifer Leser wird auch der Literatur – gemeint sind Romane und Erzählungen – ihren gebührenden Platz einräumen. Aber:

Wir sind bereit unsere Zeit zu opfern, die wir für das Lesen von Literatur verwenden würden, um zunächst unseren Nachbarn zu helfen, füreinander zu beten, Gemeinschaft mit Gläubigen zu haben und in unserer Gemeinde zu dienen.

Ein reifer Leser wird aus Büchern niemals Götzen machen. Nicht Bücher geben ein erfülltes Leben, sondern Gott. “Wenn wir unsere private Bibliothek konsultieren würden, damit ihre Bücher unser Leben mit höchster Freude füllen, werden diese Bücher jedes Mal scheitern.” Hast du dich schon mal nach der Lektüre eines Buches müde, leer und einsam gefühlt? Bedenke, “des Büchermachens ist kein Ende” (Prediger 12,12). Nur wer Gott fürchtet, ihn liebt und für ihn lebt, der erfährt wahre Erfüllung im Leben.

Ganz gleich wie viele Bücher wir lesen, wir klammern uns fest an das Kreuz. Wenn Bücher uns erdrücken und unsere intellektuellen Grenzen uns entmutigen, erinnern wir uns wieder an das Evangelium. In der guten Nachricht von Jesus Christus finden bedrückte Leser Frieden und Freude und den Mut, weiterzulesen.

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