Leserunde: Lit! A Christian Guide To Reading Books (I)

Diese Woche beginnen wir das Buch Lit! A Christian Guide To Reading Books zu besprechen. Nach Möglichkeit sollte man bis heute die Einleitung und die ersten beiden Kapitel gelesen haben. Wie die Leserunden ablaufen werden, kann HIER nachgelesen werden.

Wer viel liest, steht in der Gefahr am Buch der Bücher – der Bibel – “vorbeizulesen”. Man würde gerne noch so viele Bücher lesen. Dazu erscheinen wöchentlich neue Bücher, die unser Interesse wecken. Bei all diesem Überfluss an Büchern möchte Gott, dass wir sein Buch, was er geschrieben hat oder schreiben ließ, nicht vergessen. Ja, er möchte noch mehr. Er möchte, dass wir alle anderen Bücher neben der Bibel durch die Brille der Bibel lesen. Tony Reinke fordert in seinem Buch Lit! im ersten Kapitel dazu auf, zuallererst einige biblische und theologische Grundüberzeugungen über Bücher, über das Lesen und über Buchhandlungen zu entwickeln. Doch wo sollte man beginnen? Tony Reinke beginnt mit den ersten Worten, die Gott selbst geschrieben und publiziert hat: Die zehn Gebote, die er mit seinem Finger auf steinerne Tafeln schrieb. Dieses Ereignis veränderte alles was noch zukünftig publiziert werden sollte. Nachdem Gott selbst ein Buch veröffentlicht hat, muss grundsätzlich zwischen zwei Kategorien unterschieden werden:

Kategorie A: Die Bibel. Die Bibel wurde von Gott durch menschliche Autoren geschrieben, aber sie ist voll und ganz von Gott inspiriert. Es ist das einzige Buch, das inspiriert, irrtumslos, autoritativ, genügend und in ihrer Weltsicht kohärent ist.

Kategorie B: Alle anderen Bücher. Wie “inspirierend” alle andere Literatur sein mag und unabhängig davon wie sie von Wahrheit, Güte und Schönheit durchtränkt ist, kein anderes Buch ist irrtumsfrei. Alle vom Menschen produzierten Bücher, sind auf die eine oder andere Weise mit Fehlern behaftet, inkonsistent und ungenügend. (S. 27)

Die für mich wichtigsten Zeilen im ersten Kapitel sind Worte von C.H. Spurgeon. Ich möchte das Zitat hier in voller Lände wiedergeben:

Alle anderen Bücher könnte man zu einem Stapel zusammenhäufen und verbrennen, mit einem geringeren Verlust für die Welt, der verursacht werden würde durch die Vernichtung eines einziges Blattes aus dem heiligen Buch [der Bibel]. Im besten Falle sind alle anderen Bücher nichts als Blattgold und man braucht einige Morgen Land, um eine Unze dieses wertvollen Metalls zu finden. Doch die Bibel ist reines Gold. Es enthält Goldbarren Minen und ganze Höhlen mit unbezahlbaren Schätzen. Im geistigen Reichtum des weisesten Menschen gibt es keine vergleichbaren Juwelen, wie die in der geoffenbarten Wahrheit. Die Gedanken der Menschen sind nichtig, niedrig und im besten Falle irdisch. Derjenige aber, der uns dieses Buch gab, sprach: „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr; sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“ Lass es für dich und für mich eine unumstößliche Tatsache sein, dass das Wort unseres Herrn in unserem Denken geehrt und in unseren Herzen heilig bewahrt werden sollte. Lass die anderen reden wie sie wollen. Später können wir uns von all dem trennen, was großartig und schön, oder angepriesen und nützlich in der menschlichen Literatur ist, anstatt eine Silbe aus dem Mund Gottes zu verlieren. (S. 27-28)

Im zweiten Kapitel erklärt Tony Reinke, dass die Erkenntnis des Sohnes Gottes unsere Einstellung zu Büchern radikal verändert. Wer die Herrlichkeit Christi wahrnimmt, sie erkennt und schätzt, der liest alle Bücher mit einem ganz anderen Blick, als es unerlöste Menschen tun. “Der Glaube an Jesus Christus bringt dem christlichen Leser einen absolut wichtigen Vorteil mit: das Urteilsvermögen. Mit dem Urteilsvermögen ist die Fähigkeit gemeint, drei Dinge zu tun: Die Fähigkeit alles zu prüfen, das Gute zu behalten und sich von dem Bösen in jeglicher Gestalt fernzuhalten (1Thess 5,21-22).” Die Messlatte für jede Lektüre ist das unfehlbare Wort Gottes. Es wird uns vor Irrtümern jeglicher Art bewahren können.

Now, it’s your turn! Tony Reinke hat es ganz gut auf den Punkt gebracht und einen Grundstein für die Theologie des Lesens gelegt. Sicher ließe sich dazu noch mehr sagen. Mich würden eure Gedanken zu den ersten beiden Kapiteln interessieren. Nutzt bitte dazu die Kommentarfunktion.

Nächste Woche geht es dann weiter mit Kapitel 3: Rea­ding Is Belie­ving (S. 39 – 50)

8 Kommentare zu „Leserunde: Lit! A Christian Guide To Reading Books (I)“

  1. Da es mein erstes “richtiges” Buch in englischer Sprache ist, musste ich bisher ganz schön knabbern. Aber dank Google-Übersetzung und Ergänzung durch meine Frau, geht es immer besser :).

    Wie du schon geschrieben hast, hat Tony Reinke bis jetzt den Grund gelegt. Gespannt bin ich un darauf, wie Tony seine selbst gestellten Fragen im weiteren Teil des Buches beantworten wird…

  2. Die Buchladenerfahrung am Anfang des ersten Kapitels ist so verständlich 🙂 Ich möchte auch meist zig Bücher kaufen…

    Die beiden ersten Kapitel finde ich für unsere heutige Christenheit sehr wichtig. Wie häufig wird die Bibel noch gelesen? Wie viel mehr Romane, Zeitschriften und Internetseiten werden heutzutage von Christen gelesen?

    interessant ist auch wie das praktisch aussehen sollte – immer zuerst und vor allem das Lesen der Bibel allen anderen Büchern vorzuziehen. Da kann man sicher nur Richtlinien für sich selbst aufstellen, oder könntet ihr eine allgemeingültige Richtlinie aufstellen?

  3. Die Frage, wie viel Bibel und wie viel andere Literatur man lesen sollte, kam mir beim Lesen auch. Ich hatte zunächst im Artikel fongendes geschrieben (und dann wieder gelöscht): “Wer immer weniger die Bibel liest aber dafür immer mehr andere Literatur, dessen Urteilsvermögen wird immer schwächer und die Anfälligkeit für Irrtümer immer größer.” Es ist sicher schwer Richtlinien festzulegen. Aber ich kann von mir sagen, dass ich ständig dazu neige die Bibel zu vernachlässigen. Deswegen fand ich das Zitat von Spurgeon so passend und so gut. Jedes mal, wenn ich jetzt zu irgendeinem Buch greife, denke ich an Spurgeons Aussage.

  4. Eine Ergänzung: Reinke endet im Buchladen ja mit dem Gedanken, doch lieber eine DVD zu kaufen (und Kaugummis… 🙂 Er beginnt dann mit dem Argument, Gott selbst hatte damals ein Buch geschrieben (und kein Video gedreht oder Bild gemalt). Damit beginnt seine Theologie des Lesens: Bücher sind sozusagen Gottes Idee und ungleich wichtiger als Bilder. Darauf geht er dann später noch näher ein. Mir war das interessant und wichtig zu erkennen.

    Auch zu Spurgeon eine Anmerkung: Christliche Bücher können auch Werkzeuge sein, das Gold aus der Bibel zu bergen, würde ich sagen. Kommentare oder Predigten helfen, die Bibel besser zu verstehen. Es ist dann sozusagen dasselbe Gold, was gefunden wird – auf direktem und auf indirektem Weg.

    @Viktor, meine Richtlinie: God first, den Tag immer mit Bibellesen beginnen…

  5. Deine Anmerkung zu Spurgeon finde ich sehr wichtig und richtig. Denn Spurgeon selbst hatte eine Bibliothek mit über 12.000 Bänden!!! Und doch war er ein Mann des Wortes Gottes – auch mit Hilfe der vielen Bücher.

  6. Ich stoße ein wenig verspätet zur Diskussion dazu, weil ich mich immernoch im ersten Kapitel befindet. Von dem, was ich bis jetzt gelesen habe, finde ich folgenden Satz von Reinke äußerst zutreffend: “Die Menschheitsliteratur kann uns helfen mehr Weisheit zu erlangen oder geistlich/spirituell zu wachsen, aber nur das von Gott inspirierte Wort ist ewig.” S.27

  7. Pingback: Linkempfehlungen KW 51 – 2011 « lgvgh – ein Blog von Viktor Janke

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