Leserunde: Lernen, zu beten (5)

Wir lesen jede Woche ein Kapi­tel aus dem Buch „Ler­nen, zu beten“ von D.A. Car­son. Für manch einen mag es eine Herausforderung sein, jede Woche 20-30 Seiten eines theologischen Buches zu lesen. Andere lesen das Drei- bis Vierfache davon. Ganz gleich wie deine Lesegewohnheit ist, ich würde mich freuen, wenn du dir wöchentlich Zeit nehmen würdest, dieses äußerst wertvolle Buch von D.A. Carson zu lesen.  Für mich ist der wöchentliche Rhythmus ein Vorteil, weil ich es auf diese Weise schaffe, jedes Kapitel 2-3 Mal zu lesen. Beim ersten Lesen lese ich zur eigenen Erbauung. Beim zweiten und evtl. dritten Mal vertiefe ich einige Gedanken und überlege mir, welche Aspekte ich für den Artikel im Blog aufgreife. Lieber Bruder Carson, ganz ehrlich, ich bin Gott sehr dankbar für dieses Buch!

In Kapitel 5 sehen wir, wie Paulus’ Leidenschaft für Menschen seinen ganzen Dienst für den Herrn und seine Gebete prägte. In 1. Thess 2,17-3,13 lernen wir einen Paulus kennen, der sensibel, emotional, hingebungsvoll und leidenschaftlich sowohl Verkündiger als auch Hirte den Menschen war, denen er das Wort Gottes weitergab. In diesem Abschnitt kann man einiges über den Charakter des Apostels erfahren. In einer Biografie über Paulus müsste dieser Abschnitt auf jeden Fall große Beachtung finden. (Gibt es eigentlich eine Paulusbiografie aus bibeltreuer Perspektive?) Carson schreibt über Paulus:

Nein, der Dienst dieses Mannes ist nicht in erster Linie darauf gerichtet, Gedanken, Bücher oder Nachwuchskollegen zu produzieren, sondern darauf, dem Volk Gottes zu dienen.

Paulus’ Dienst am Volk Gottes hörte nicht auf, wenn er den Dienst in einem Ort beendete und weiterzog. Er hatte ein weites Herz für alle Menschen, denen er diente. Je mehr Menschen und Gemeinden er kennenlernte desto mehr Anliegen hatte er auf seiner Gebetsliste, für die er regelmäßig betete. Die äußeren Umstände änderten sich fast täglich, aber eines konnte ihm keiner nehmen: das regelmäßige Gebet Tag und Nacht.

Hieraus lernen wir zwei Dinge: wie wichtig häufige, regelmäßige Gebetszeiten sind und wie wichtig es ist, uns an die richtigen Dinge zu erinnern, wenn wir uns an Beten machen.

Ein weiterer Gedanke hat mich stark beschäftigt. Paulus dankt Gott für die Freude, die er an den Thessalonichern hat. Warum dankt er ihnen nicht direkt? Und warum erwähnt er es in diesem Brief, wenn der Dank an Gott gerichtet ist und nicht an die Gläubigen? Carson empfiehlt an dieser Stelle, die Gebete des Apostels anzuschauen und auf alle Dankesäußerungen zu achten. Carson kommt zu folgendem Ergebnis:

Er ermutigt Christen, indem er ihnen sagt, dass er Gott für seine Gnade in ihrem Leben dankt. […] Dieser Ansatz ist bei Paulus der übliche.

Das fand ich höchst interessant. Wenn wir also wie Paulus beten wollen, müssen wir anfangen, Gott für andere zu danken. Und bei passender Gelegenheit können wir das der Person/Gruppe/Gemeinde auch sagen. Und das hat nichts mit Schmeichelei und Streicheleinheiten zu tun. Sicher dürfen wir anderen auch einfach danken, wenn sie uns Gutes getan haben. Doch die Vorgehensweise von Paulus bewahrt den Nächsten vor Stolz und richtet die Aufmerksamkeit auf den Geber aller Gaben. Clever und biblisch.

Wer diesen Gedanken vertiefen möchte, dem empfehle ich das englische Buch “Practicing Affirmation. God-Centered Praise of Those Who Are Not God” von Sam Crabtree.

Und jetzt bist du dran! Wie wür­dest du die Fra­gen zur Ver­tie­fung am Ende des Kapi­tels beant­wor­ten? Was ist dir besonders wichtig geworden? Ich freue mich auf dei­nen Kom­men­tar. Bis nächste Woche Mitt­woch wol­len wir das 6. Kapi­tel lesen. Ich wün­sche dir dabei Gottes Segen!

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