Leserunde: Lernen, zu beten (12) – ENDE

Heute erscheint der letzte Artikel zu dem Buch „Lernen, zu beten“ von D.A. Carson. Vor gut 13. Wochen habe ich angefangen, die einzelnen Kapitel zu besprechen, indem ich Inhalte, die mir wichtig geworden sind, aufgegriffen und näher erläutert habe. Das Buch in einer Gruppe zu lesen und zu besprechen, wäre effektiver gewesen, als Artikel zu schreiben oder sie zu lesen. Beim gemeinsamen Bibelstudium und Gebet lernt man nicht nur die Gebete des Paulus kennen, sondern man lernt auch voneinander in biblischer Weise zu beten. Diese Vorgehensweise möchte ich jedem empfehlen. Vielleicht geben meine Beiträge Impulse für das Gruppengespräch.

Bildquelle: www.3lverlag.de

Es gibt Fachbücher, die man in der vorgegebenen Kapitelreihenfolge, also vom Anfang bis zum Ende lesen sollte. Das Buch von Carson könnte man auch mit dem letzten Kapitel beginnen und sich zum Anfang vorarbeiten. Doch weil der Autor im letzten Kapitel ein Gebet untersucht, das so ganz anders ist als die anderen, ist es empfehlenswert, nicht mit dem letzten Kapitel zu beginnen. Das Gebet aus Römer 15 ist eines, das von Gott nicht so erhört wurde, wie Paulus es sich gewünscht hat. Es wird in dem Leben eines jeden Christen „unerhörte“ Gebete geben. Damit ist nicht gemeint, dass Gott die Gebete nicht gehört hat. Gott hört ganz sicher jedes Gebet, aber erfüllt unsere Bitten nach seinem Willen und entscheidet souverän, was er sofort gibt, was er später gibt oder was er sich verbittet zu geben. “Das Gebet ist nicht wie ein gutes Rezept: Befolge einfach ein paar technische Anweisungen und schon klappt alles.” Auch wenn Gott seine Kinder in Regel nicht ohne erfreuliche Gebetserhörungen lässt, bleibt immer noch die Erfahrung des Geheimnisses der „unerhörter Gebete“.

In Römer 15,30-33 bittet Paulus die Gläubigen in Rom, für ihn zu beten, damit er vor den befürchteten Schwierigkeiten mit den Juden in Judäa bewahrt bleibt und gleichzeitig sein Dienst dort den Christen angenehm sei. Wie Paulus sich der Fürbitte empfiehlt ist von höchster Bedeutung. Er bittet die Gemeinde, gemeinsam mit ihm im Gebet zu kämpfen

Unser Kampf geht sehr tief, ist ein geistlicher und übernatürlicher Kampf. In einem solchen Kampf müssen wir lernen, die passenden Waffen einzusetzen. Und zu den besten davon gehört diese Art von ernstem, dringlichem, beharrlichem Gebet.

Gebetskampf gegen Angriffe von Ungläubigen

Wären seine Anliegen nicht so schwerwiegend, müsste man nicht im Gebet dafür kämpfen. Doch Paulus weiß um die Ungläubigen in Judäa. Carson meint, dass es nicht nur Ungläubige waren, sondern Ungehorsame und Rebellen. Das wäre die Bedeutung des griechischen Wortes. Auch heute noch werden Mitarbeiter in den Gemeinden von solchen Menschen in außerordentliche Schwierigkeiten gebracht. „Gelegentlich gibt es Menschen, die aktiv darauf hinarbeiten, einen christlichen Leiter zu demontieren.“ Mit Angriffen von Außenstehenden rechnet man hin und wieder. Gefährlich und hinterlistig ist es, wenn sie von Innen kommen. Von Menschen, die sich zur Gemeinde zugehörig fühlen, aber nicht wiedergeboren sind. Dazu gehören skrupellose Machtspiele, Schmeicheleien, Bestechlichkeiten und bewusste sexuelle Verführungen. Jeder Christ steht in der Verantwortung gegen diese Angriffe im Gebet zu kämpfen.

Gebetskampf für die Akzeptanz des Dienstes

Wenn Paulus in unserer Zeit predigen würde, würden vermutlich alle Christen behaupten, dass er der beste, ehrwürdigste und angenehmste Prediger und Missionar sei. Wir würden seinen Dienst sehr schätzen, bewundern, begehren und empfehlen. Ich bin mir sicher, dass es in unseren Gemeinden Menschen im Format eines Paulus gibt. Ehren wir sie? Ist deren Dienst uns angenehm? Beten wir für sie, dass der Herr deren Dienst der Gemeinde angenehm macht? Wer die eigenen treuen Diener nicht ehrt, würde auch einen Paulus auf Dauer nicht akzeptieren.

Wir müssen dafür beten, dass Gott uns Unterhirten schenkt, die weise, geistlich, fromm, diszipliniert, gebildet, betend und der Bibel treu ergeben sind. Doch wir müssen auch dafür beten, dass ihr Dienst den Heiligen angenehm ist. Es ist eine Tragödie, wenn es zu wenige treue, gesalbte, visionäre Leiter gibt; und es ist eine schreckliche Anklage an die Gemeinde, wenn diejenigen, die der Herr sendet, wie Schmutz behandelt werden. All das geschieht, und zwar oft. Aber vielleicht würde es nicht so oft geschehen, wenn mehr von uns dafür beten würden, dass Gott den Dienst seiner treuesten und am geistlichsten gesinnten Leiter den Heiligen angenehm machen würde.

Machen wir Paulus‘ Bitte zu unserer regelmäßigen Fürbitte. Wenn Paulus die Unterstützung der Gemeinde brauchte, um wie viel dringender brauchen es die Diener und Verkündiger in meiner Gemeinde! Wir wollen beten und kämpfen, und der Herr wird siegen. Manchmal anders als wir es erbitten. Aber siegen wird er!

Am Ende dieser Leserunde würde mich interessieren, wie du das Buch findest. Falls du es noch nicht gelesen hast, ob du es evtl. noch vor hast. Es gibt einige, die das Buch mit einer Gruppe gelesen haben. Was sind eure Erfahrungen? Dein Kommentar wird zur Verbreitung des Buches beitragen. Wenn deine Stammbuchhandlung oder der Gemeindebüchertisch dieses Buch noch nicht führt, sprich die Mitarbeiter darauf an. Ich habe sehr viel aus diesem Buch gelernt. Lasst uns lernen, wie Paulus zu beten und Vorbilder für andere werden.

1 Kommentar zu „Leserunde: Lernen, zu beten (12) – ENDE“

  1. Lieber Eddi,
    eine kurze Rückmeldung von meiner Seite aus: Das Buch sucht seinesgleichen zum Thema Gebet! Mir ist keines bekannt, dass sich so tiefgründig mit diesem Thema auseinandersetzt. Also, sehr empfehlenswert! (Ich habe mir vorgenommen es in 3-4 Monaten nochmal zur Vertiefung zu lesen.)
    Ich bin wirklich sehr froh, dass ich an dieser Leserunde mitgemacht habe. Danke Dir für die anregenden Gedanken und Fragen, vor allem aber, dass Du Dir die Zeit genommen hast jede Lektion zu reflektieren und zusammenzufassen. Gott segne Dich dafür!

    Gruß
    Eugen

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