Leserunde: Das Westminster Bekenntnis

Artikel 2.1: Der wahre Gott

Diesen Artikel habe ich folgendermaßen visualisiert:

Hier ist wirklich kein Wort zu viel. Theologie, die bei Gott ihren Anfang nimmt, ist rechte Theologie. Sie soll uns zum Staunen und zur Anbetung bringen.

Gott ist nicht so Liebe wie wir, die wir in Hass und Neid oftmals lieblos werden, sondern Liebe ist sein Wesen, seine Art und in allem seinen Tun bleibt er immer völlige Liebe. Doch ist Gott auch ein Gott Grudem drückt dies so aus:

Gott ist nicht in Teile geteilt, und doch sehen wir, wie verschiedene Eigenschaften Gottes zu verschiedenen Zeiten betont werden. Diese Eigenschaft Gottes ist auch als die Einfachheit Gottes bezeichnet worden, wobei einfach in dem im Englischen weniger geläufigen Sinne von “nicht kompliziert” oder “nicht aus Bestandteilen zusammengesetzt” verwendet wird. (…) Wenn die Bibel über die Eigenschaften Gottes spricht, stellt sie nie eine Eigenschaft Gottes als wichtiger als alle übrigen heraus. Sie setzt voraus, dass jede Eigenschaft vollkommen auf Gott und sein  ganzes Wesen zutrifft.

Weiter führt Grudem aus:

  • Gottes Wesen ist keine Ansammlung von zusammengezählten Eigenschaften
  • Gottes Eigenschaften sind keine Zusätze zu seinem wirklichen sein

Aus den Eigenschaften wird für mich deutlich, dass Gott ganz anders ist, als wir Menschen. Er ist und bleibt Liebe unabhängig von meinem Zustand. Er ist allwissend unabhängig von all meinen Plänen. Er ist immer gerecht, egal wie weit sich die Menschheit von ihm entfernen möchte.

Als Prediger staune ich vor allem über Jesaja, der dutzende Male einen Zusammenhang zwischen den Eigenschaften Gottes, z.B. in Jesaja 40,27-28, wo es heißt:

 Hebet eure Augen in die Höhe und sehet! Wer hat solche Dinge geschaffen und führt ihr Heer bei der Zahl heraus? Er ruft sie alle mit Namen; sein Vermögen und seine Kraft ist so groß, dass es nicht an einem fehlen kann. Warum sprichst du denn, Jakob, und du, Israel, sagst: Mein Weg ist dem HErrn verborgen, und mein Recht geht vor meinem Gott vorüber?

Jesaja tröstet das Volk Gottes nicht mit Methoden der Selbstfindung, sondern mit den Eigenschaften Gottes.

Artikel 2.2: Gott und die Schöpfung

Dieser Artikel ist ein weiteres Loblied, dass Gott in eine Beziehung zu seinen Geschöpfen stellt. Gott steht nicht gleichgültig zu seiner Schöpfung, er ist ihr nahe, obwohl die ganze Herrlichkeit der Schöpfung nichts ist, als die Herrlichkeit seines Wesens.

Das Westminster Bekenntnis kommt also von der Schöpfung zum Schöpfer.

Artikel 2.3: Die Dreieinigkeit

Eine gute Darstellung finde ich im Athanasium (meiner Meinung nach ist das Athanasium ansonsten mit etwas Vorsicht zu behandeln), ich habe einen Ausschnitt desselben hier angehängt:

Wir verehren den einen Gott in der Dreifaltigkeit und die Dreifaltigkeit in der Einheit, ohne Vermischung der Personen und ohne Trennung der Wesenheit. Denn eine andere ist die Person des Vaters, eine andere die des Sohnes; eine andere die des Heiligen Geistes. Aber der Vater und der Sohn und der Heilige Geist haben nur eine Gottheit, die gleiche Herrlichkeit, gleichewige Majestät. Wie der Vater ist, so ist der Sohn und so der Heilige Geist: Ungeschaffen der Vater, ungeschaffen der Sohn, ungeschaffen der Heilige Geist. Unermesslich der Vater, unermesslich der Sohn, unermesslich der Heilige Geist. Ewig der Vater, ewig der Sohn, ewig der Heilige Geist. Und doch sind es nicht drei Ewige, sondern ein Ewiger, wie es auch nicht drei Ungeschaffene oder drei Unermessliche sind, sondern ein Ungeschaffener und ein Unermesslicher.
Ebenso ist allmächtig der Vater, allmächtig der Sohn, allmächtig der Heilige Geist. Und doch sind es nicht drei Allmächtige, sondern ein Allmächtiger. So ist der Vater Gott, der Sohn Gott, der Heilige Geist Gott. Und doch sind es nicht drei Götter, sondern ein Gott.
So ist der Vater Herr, der Sohn Herr, der Heilige Geist Herr. Und doch sind es nicht drei Herren, sondern ein Herr. Denn wie uns die christliche Wahrheit zwingt, jede Person einzeln für sich als Gott und als Herrn zu bekennen, so verbietet uns der katholische Glaube, von drei Göttern oder Herren zu sprechen. Der Vater ist von niemandem gemacht noch geschaffen noch gezeugt. Der Sohn ist vom Vater allein, nicht gemacht noch geschaffen, aber gezeugt. Der Heilige Geist ist vom Vater und vom Sohn, nicht gemacht noch geschaffen noch gezeugt, sondern hervorgehend.
Es ist also ein Vater, nicht drei Väter, ein Sohn, nicht drei Söhne, ein Heiliger Geist, nicht drei Heilige Geister. Und in dieser Dreifaltigkeit ist nichts früher oder später, nichts größer oder kleiner, sondern alle drei Personen sind einander gleichewig und gleichrangig, so dass in allem, wie bereits oben gesagt worden ist, die Dreifaltigkeit in der Einheit und die Einheit in der Dreifaltigkeit zu verehren ist.
(…)

Aufgaben

  1. Suche zu jedem einzelnen der Eigenschaften Gottes, aus Artikel 2.1 einen Beweis in der Schrift
  2. Finde weitere Texte in Jesaja, in denen er vom Wesen Gottes her anfängt zu predigt  und schnell eine Anwendung in Trost / Ermahnung / Gericht oder Verheißung findet
  3. Kannst du Gott preisen, wenn du seine Schöpfung siehst?

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