In der Sendung Glaube + Denken vom ERF am 14. Juni 2011 hörte ich ein interessantes Interview mit Bernd Brockhaus. Ramona Eibach stellte ihm einige Fragen zu christlichen Geschenkartikeln. Wie ich finde, gibt er sehr tiefgründige Antworten, die gehört werden wollen. Das Interview mit Herrn Brockhaus beginnt ab der 8. Minute. Hier sind einige Fragen:
1. Herr Brockhaus, in christlichen Verlagen finden sich neben Büchern auch immer mehr Geschenkartikel mit Bezug zum christlichen Glauben oder zur Religion allgemein. Der Leiter des Brunnen Verlages hat ja schon einiges über Chancen und Risiken dieser Artikel gesagt. Wozu können diese Hilfsmittel denn Ihrer Meinung nach gut sein?
2. Herr Brockhaus, Schenken hat ja auch Symbolcharakter. Wenn ich jemandem etwas schenke, steckt ja dahinter auch immer was. In wie fern hängt das Thema Schenken schon mit der christlichen Botschaft an sich zusammen?
3. Herr Brockhaus, wir sprechen ja heute über Geschenkartikel mit christlicher Botschaft und in dem Zusammenhang auch über das Thema Schenken. Welche Bedürfnisse hängen erst mal grundsätzlich mit dem Thema Schenken und Beschenktwerden zusammen?
4. Geschenkartikel sind ja erst mal Geschenkartikel. Nicht mehr und nicht weniger. Aber trotzdem zeigt sich in dem Trend, das gerade säkulare Geschäfte Geschenkartikel mit christlicher Botschaft führen, ein Bedürfnis, nämlich das Bedürfnis das Leben zu spiritualisieren. Das ist ja kein neuer Gedanke. Woher kommt denn dieses Denken, Herr Brockhaus?
5. Greifbare Lebensfreude, wunderbare Glücksmomente oder Sonnenschein für die Seele – damit spielen Sie ja auf die Geschenkartikel des Brunnenverlages an. Das alles sind ja Dinge, die man eigentlich nicht kaufen kann. Ein Geschenkartikel – und das hat ja Herr Holtgrefe auch schon gesagt – kann das nicht gewährleisten. Aber er kann daran erinnern, dass es all diese Dinge in Realität bei Gott gibt. Ich werfe an der Stelle einfach mal das Wort “Wellnesglaube” in den Raum.
6. Herr Brockhaus, wir haben jetzt gesprochen über den sogenannten “Wellnessglauben”. Ich weiß ja nicht einmal, ob es den gibt. Aber wir haben das Wort mal einfach so erfunden. Geschenkartikel mit Titeln wie “Wellness für die Seele” drücken ja ein klares Bedürfnis aus. Ein solches Bedürfniss kann natürlich kein Geschenkartikel stillen. Auch nicht, wenn Bibelverse darauf gedruckt sind. Aber trotzdem bietet die Bibel ja eine Möglichkeit an, gerade diese innersten Bedürfnisse zu stillen. Was ist denn in dem Zusammenhang echter Glaube?
7. Herr Brockhaus, aus dem was Sie gesagt haben, dass Gott mir den Tod Jesu anbietet, um gerettet zu werden, das ist ja wirklich das Gegenteil von Wellnessglaube. Weil Wellness ist das Schöne im Leben und Tod hat ja wirklich nichts mit Schön zu tun. Echter Glaube ist ein selbstständiger Glaube, hör ich daraus. Was brauche ich denn, um selbstständig glauben zu können?