Dr. Lothar Gassmann – Theologe und Publizist im Gespräch

Wie nur wenige im evan­ge­li­ka­len Raum beschäf­tigt sich Dr. Lothar Gas­s­mann bereits seit drei Jahr­zehn­ten mit bib­li­scher Apo­lo­ge­tik, der Ver­tei­di­gung des christ­li­chen Glau­bens. In einem Inter­view mit NIMM UND LIES machte Dr. Gas­s­mann deut­lich, dass er darin kei­nes­wegs sei­nen ein­zi­gen Auf­trag sieht.

NIMM UND LIES: Herr Dr. Gas­s­mann, seit 2009 arbei­ten Sie im Dienst des Christ­li­chen Gemein­de­diens­tes (CGD). Was sind die Ziele des Vereins?

Dr. Gas­s­mann: Die Ziele des CGD sind in sei­ner Sat­zung und auf sei­ner Home­page zusam­men­ge­fasst. Ich zitiere fol­gen­des daraus:

„Der Christ­li­che Gemeinde-Dienst (CGD) e.V. wurde im Jahre 2009 in Pforz­heim (Deutsch­land) gegrün­det. Er ist gemein­nüt­zig tätig, um christ­li­che Gemein­den und Werke in Deutsch­land, Europa und welt­weit zu för­dern. Er ver­folgt fol­gende Ziele:

  1. Zweck des Ver­eins ist die Ver­brei­tung, För­de­rung und Pflege des christ­li­chen Glau­bens auf der Grund­lage der Bibel.
  2. Die­ses Ziel soll ins­be­son­dere erreicht wer­den durch:
    1. Ver­brei­tung christ­li­cher Lite­ra­tur, Zeit­schrif­ten, Ton­trä­ger und ähnli­cher Medien.
    2. Ver­an­stal­tung von Vor­trä­gen, Semi­na­ren und der­glei­chen, Evan­ge­li­sa­tion und Schu­lung christ­li­cher Gemein­den und Werke.
    3. Unter­stüt­zung missionarisch-diakonischer Tätig­kei­ten.

Der CGD arbei­tet allein auf der Grund­lage der Hei­li­gen Schrift, ist von Dach­ver­bän­den jeder Art unab­hän­gig und steht Gemein­den und Ein­zel­per­so­nen zur Ver­fü­gung, die sei­nen Rat suchen. Mit der ins Anti­christ­li­che mün­den­den ökume­ni­schen Bewe­gung hat er nichts zu tun, son­dern er warnt die kleine Herde‚ der wahr­haft Gläu­bi­gen vor ihr.
Zur Auf­klä­rung über Zeit­strö­mun­gen und zur War­nung vor Sek­ten, Kul­ten und Ideo­lo­gien betreibt er ein Apo­lo­ge­ti­sches Insti­tut. Gleich­zei­tig möchte er der ange­foch­te­nen Gemeinde der End­zeit gesunde bib­li­sche Lehre zur Stär­kung ver­mit­teln.
Zu die­sem Zweck ver­öf­fent­licht der CGD vier­tel­jähr­lich die Zeit­schrift DER SCHMALE WEG. Ori­en­tie­rung im Zeit­ge­sche­hen in einer gedruck­ten Auf­lage von etli­chen Tau­send Exem­pla­ren und zusätz­lich der Mög­lich­keit, sie im Inter­net herunterzuladen.“

NIMM UND LIES: Wel­che Tätig­keit erfül­len Sie in die­sem Werk?

Dr. Gas­s­mann: In der Nach­folge von Jesus Chris­tus ist es mein Haupt­auf­trag, als Pre­di­ger, Leh­rer und Evan­ge­list dort zu die­nen, wo Gemein­den, Werke und Haus­kreise mich ein­la­den. Damit ist auch Seel­sorge an suchen­den, ange­schla­ge­nen und geist­lich hei­mat­lo­sen Men­schen ver­bun­den. Es ist immer wie­der eine Freude, wenn Men­schen zu Jesus fin­den oder auf dem schma­len Weg mit Ihm bewahrt werden.

Um Men­schen zu hel­fen, aus Ver­füh­run­gen her­aus­zu­kom­men, und sie vor fal­schen Pro­phe­ten zu war­nen, führe ich eine umfang­rei­che Kor­re­spon­denz über Irr­leh­ren, Reli­gio­nen, Sek­ten und eso­te­ri­sche Strö­mun­gen. Dies ist nicht immer ein­fach, aber not­wen­dig, und benö­tigt viel Gebet.

Als Publi­zist schreibe ich Auf­sätze und Bücher und stelle alle drei Monate Beiträge für unsere CGD-Zeitschrift DER SCHMALE WEG zusam­men. Die Her­aus­gabe die­ser neuen Zeit­schrift (sie erscheint seit dem Jahre 2009) prak­tisch aus dem Stand her­aus war ein Glau­bens­wag­nis, aber Gott hat es bestä­tigt. Viele bewe­gende Leser­zu­schrif­ten ermu­ti­gen uns wei­ter­zu­ma­chen, auch wenn vie­les, was wir ver­öf­fent­li­chen, heut­zu­tage unpo­pu­lär ist. Aber wir möch­ten nicht den Leu­ten nach dem Mund reden, son­dern treu Got­tes Wort ver­kün­di­gen und es in eine immer gott­lo­ser wer­dende Welt und laue Chris­ten­heit klar und deut­lich hin­ein­ru­fen, solange Jesus uns dafür noch Zeit und Kraft schenkt.

NIMM UND LIES: Sie haben in den letz­ten Jahr­zehn­ten rund 100 Bücher ver­fasst und her­aus­ge­ge­ben. Oft sind es sehr spe­zi­elle The­men. Wie schafft man es, so viele bib­lisch fun­dierte Bücher zu ganz unter­schied­li­chen Fra­gen zu verfassen?

Dr. Gas­s­mann: Ich habe dies als Auf­trag vom HERRN erfah­ren. Er hat mich in jedes ein­zelne Thema hin­ein­ge­führt. Vie­les in mei­nen Büchern ist sel­ber durch­lebt und wurde anschlie­ßend von mir anhand der Bibel in Form eines Buches auf­ge­ar­bei­tet. Es soll dadurch eine Hilfe für die Men­schen sein, die ähnli­che Ent­wick­lun­gen durch­ma­chen und ähnli­che Situa­tio­nen erleben.

NIMM UND LIES: Wor­über schrei­ben Sie meis­tens? Was sehen Sie als Ihre Berufung?

Dr. Gas­s­mann: Meine Beru­fung sehe ich darin, Men­schen zu hel­fen, dass sie Chris­ten wer­den, und Chris­ten zu hel­fen, dass sie Chris­ten blei­ben. Alle meine Bücher und Arti­kel beinhal­ten diese Zielsetzung.

Die ein­zel­nen The­men sind dabei recht unter­schied­lich und doch gibt es einen „roten Faden“ darin. Meine ers­ten Bücher in den 80er Jah­ren befass­ten sich mit The­men wie Grup­pen­dy­na­mik, Die Grü­nen, Eso­te­rik, New Age und Anthro­po­so­phie, da ich mit allen die­sen Strö­mun­gen Kon­takt hatte bzw. sel­ber zeit­wei­lig in sie ein­ge­bun­den war. Ich habe mich dann von der Bibel her mit die­sen Strö­mun­gen aus­ein­an­der­ge­setzt und mich von ihnen gelöst. Durch meine Bücher möchte ich, wie schon gesagt, auch ande­ren Men­schen hel­fen, von unbib­li­schen Ein­flüs­sen frei­zu­kom­men und zu Jesus Chris­tus zu finden.

In den Jah­ren 1993 bis 2008 war ich zuerst Dozent an einer theo­lo­gi­schen Aka­de­mie und danach Sek­ten– und Welt­an­schau­ungs­be­auf­trag­ter bei einer evan­ge­li­ka­len Arbeits­ge­mein­schaft. In die­ser Zeit habe ich meine Beschäf­ti­gung mit theo­lo­gi­schen und apo­lo­ge­ti­schen The­men (also Fra­gen, die die Ver­tei­di­gung des christ­li­chen Glau­bens betref­fen) wei­ter ver­tie­fen kön­nen, wor­aus durch Got­tes Gnade meh­rere Buch­rei­hen ent­stan­den sind: die „Reihe Auf­klä­rung“, die Reihe „Klei­nes Hand­buch“, Die „Aktu­elle Reihe“ u.a.; außer­dem das „Hand­buch Ori­en­tie­rung“ und „Christ­wiki“ im Inter­net. Daran haben auf meine Initia­tive hin auch andere Auto­ren, zum Bei­spiel frü­here Stu­den­ten von mir, mitgearbeitet.

Dies hat mir viel Freude gemacht, doch kam es im Jahre 2009 zu einer neuen Wei­chen­stel­lung in mei­nem Dienst. Diese mün­dete dann in die Grün­dung des CGD ein und ermög­lichte es mir, mich noch stär­ker auf die Aus­le­gung des Wor­tes Got­tes zu kon­zen­trie­ren. Darin sehe ich mei­nen eigent­li­chen Haupt­auf­trag, wäh­rend die Aus­ein­an­der­set­zung mit unbib­li­schen Strö­mun­gen zwar wich­tig, aber letzt­lich doch nur not­wen­di­ges Bei­werk ist. Wer die Bibel kennt und sie in einer unver­fälsch­ten, urtext­na­hen Über­set­zung liest, ist vor Ver­füh­rung am bes­ten geschützt. Des­halb ver­kün­dige ich die Bot­schaft der Bibel mit gro­ßer Freude und hof­fent­lich anste­cken­der Begeisterung.

NIMM UND LIES: Wel­ches Ihrer Bücher bedeu­tet Ihnen am meisten?

Dr. Gas­s­mann: Ich lese inzwi­schen fast nur noch die Bibel und im Ver­gleich dazu nur noch sel­ten die Bücher ande­rer Auto­ren, auch nicht meine eige­nen Bücher, sobald sie ver­öf­fent­licht sind. Da Sie mich aber nach dem bevor­zug­ten Buch unter mei­nen eige­nen Ver­öf­fent­li­chun­gen fra­gen, würde ich ant­wor­ten: Am meis­ten bedeu­tet mir mein Andachts­buch mit dem Titel „Jesus Chris­tus allein“, weil die­ser Titel mei­nem Lebens­motto ent­spricht. Zudem habe ich in die­sem Andachts­buch die Quint­es­senz mei­ner ande­ren Ver­öf­fent­li­chun­gen sowie meine Gedichte zusammengefasst.

NIMM UND LIES: Ist es nicht depri­mie­rend oder zumin­dest oft undank­bare Arbeit, sich stän­dig mit inne­revan­ge­li­ka­len Fehl­ent­wick­lun­gen zu beschäftigen?

Dr. Gas­s­mann: Das tue ich doch nicht stän­dig, son­dern nur da, wo es nicht mehr anders geht! Aber ich gestehe: Sie spre­chen da ein sehr trau­ri­ges Thema an. Noch Ende der 90er Jahre sagte ich zu mei­nem frü­he­ren Ver­le­ger, Bru­der Fried­rich Häns­s­ler, in einem per­sön­li­chen Gespräch, dass ich froh sei, mich nur mit Sek­ten außer­halb des christ­li­chen Lagers und nicht mit inne­revan­ge­li­ka­len Pro­ble­men beschäf­ti­gen zu müs­sen. Ich hatte dies auch nie vor­ge­habt. Aber vor allem seit der Jahr­tau­send­wende sind nach mei­ner Mei­nung so viele Fehl­ent­wick­lun­gen und zeit­geis­tige Strö­mun­gen ins Lager der Evan­ge­li­ka­len ein­ge­drun­gen, dass ich — wie auch meh­rere andere Brü­der — von mei­nem Gewis­sen her dazu nicht mehr schwei­gen konnte. Dar­aus sind dann Bücher wie „Pie­tis­mus wohin?“ (mit einer War­nung vor Zeit­geist, Ökumene, Spaß­ge­sell­schaft und Bibel­kri­tik bei Evan­ge­li­ka­len) und „Pro­jekt Ein­heit. Rom, Ökumene und die Evan­ge­li­ka­len“ ent­stan­den. Aber wie schon gesagt: Dies ist nur ein klei­ner Teil mei­ner The­men. Ins­ge­samt über­wie­gen nach wie vor andere The­men, Bibel­aus­le­gun­gen und auch christ­li­che Lie­der, die Gott mir geschenkt hat.

NIMM UND LIES: Ihre Bücher sind schon bei sehr vie­len Ver­la­gen erschie­nen. Bei Häns­s­ler, Gerth­Me­dien, VLM, Ste­pha­nus, Mabo, Licht­zei­chen, Beta­nien, Ver­lag für refor­ma­to­ri­sche Erneue­rung usw. Wel­che Ent­wick­lun­gen beob­ach­ten Sie auf dem christ­li­chen Verlagsmarkt?

Dr. Gas­s­mann: Ich beob­achte einer­seits seit eini­gen Jah­ren eine Kon­zen­tra­tion des evan­ge­li­ka­len Ver­lags­we­sens in immer weni­ger Hän­den, ja zum Groß­teil inzwi­schen eine Mono­po­li­sie­rung nur unter einem Dach­ver­band, was für die Mei­nungs­viel­falt kata­stro­phal ist. Ande­rer­seits nehme ich eine Zer­split­te­rung in kleine und kleinste Ver­lage wahr, die oft­mals so kon­fes­sio­na­lis­tisch geprägt sind, dass sie kei­nen oder kaum Kon­takt mit­ein­an­der haben. Bei­des macht mich sehr betrof­fen und trau­rig und ich bete für eine Umkehr.

NIMM UND LIES: Auf der einen Seite stel­len Sie „libe­rale Fehl­ent­wick­lun­gen“ fest und ande­rer­seits kri­ti­sie­ren Sie „kon­fes­sio­na­lis­tisch geprägte Ver­lage“. Wie kon­fes­si­ons­ge­bun­den sollte ein Ver­lag sein?

Dr. Gas­s­mann: Mit „kon­fes­sio­na­lis­tisch“ meine ich kon­fes­sio­nelle Son­der­leh­ren, die über den kla­ren Wort­laut der Bibel hin­aus­ge­hen und neue Leh­ren zu ihr hin­zu­fü­gen. Man könnte hier zum Bei­spiel die Tauf­wie­der­ge­burts­lehre bei Katho­li­ken und vie­len Luthe­ra­nern, die dop­pelte Prä­des­ti­na­tion (Vor­her­be­stim­mung) bei vie­len Cal­vi­nis­ten oder die Lehre der „Unver­lier­bar­keit des Heils“ bei vie­len Dar­bys­ten nen­nen. Ich lehne Leh­ren ab, die nicht klar in der Bibel ste­hen. Nun habe ich sel­ber ein Glau­bens­be­kennt­nis für unab­hän­gige bibel­treue Gemein­den ver­fasst, habe aber in der Ein­lei­tung zu die­sem Bekennt­nis aus­drück­lich betont, dass ich mich stets von der Bibel her kor­ri­gie­ren lasse, wenn mir jemand auf­zeigt, dass eine Aus­sage darin in kla­rem Wider­spruch zur Hei­li­gen Schrift ste­hen sollte. Die­sen Ein­druck hat man bei man­chen Leh­ren im tra­di­tio­nel­len kirch­li­chen und frei­kirch­li­chen Lager lei­der nicht, son­dern eher den Ein­druck einer lehr­mä­ßi­gen Ver­här­tung und feh­len­den Kor­rek­tur­be­reit­schaft. Der Maß­stab für Lehre und Leben sollte dage­gen für einen Chris­ten allein die Bibel in ihrem Wort­sinn und Kon­text und ihrer heils­ge­schicht­li­chen Ent­fal­tung sein. Unser aller Erkennt­nis ist Stück­werk, und so soll­ten wir bei unter­schied­li­chen Erkennt­nis­sen in nicht heils­ent­schei­den­den Fra­gen als Chris­ten barm­her­zig mit­ein­an­der sein und brü­der­lich mit­ein­an­der umgehen.

NIMM UND LIES: Ihre letz­ten Bücher sind im Fromm Ver­lag erschie­nen. Die Preise lie­gen bei knapp 50 Euro und die Bücher wer­den aus­schließ­lich über Ama­zon ver­trie­ben. Sind das nicht alles Gründe, die den Absatz doch sehr gering hal­ten wer­den? Beim Ver­lag Samen­korn erscheint doch aktu­ell Ihre Aus­le­gung zur Offen­ba­rung in der Reihe „Bibel aktuell“?

Dr. Gas­s­mann: Ich bin sehr dank­bar, dass der Ver­lag Samen­korn, der von russ­land­deut­schen Men­no­ni­ten gegrün­det wurde, meine neue Aus­le­gungs­reihe „Bibel aktu­ell“ ver­öf­fent­licht. Außer der Offen­ba­rung erschei­nen darin ja auch andere Aus­le­gun­gen von mir, zum Bei­spiel über die Zehn Gebote, den Jako­bus­brief und jetzt aktu­ell über Psal­men, Gleich­nisse, Sprü­che und das Buch Pre­di­ger. Der Ver­lag Samen­korn ist aber mit die­ser Reihe voll ausgelastet.

Gerne würde ich daher, wenn Gott es schenkt, wei­tere Bücher, zum Bei­spiel über theo­lo­gi­sche The­men, Glau­bens­fra­gen, Zeit­strö­mun­gen oder Sek­ten, zusätz­lich bei ande­ren Ver­la­gen ver­öf­fent­li­chen. Aber bis­her hat sich lei­der noch nicht der pas­sende Ver­lag gefun­den. Somit ver­öf­fent­li­che ich zur Zeit einige wis­sen­schaft­li­che Werke von mir, die seit län­ge­rem ver­grif­fen waren (z.B. über ein­fluss­rei­che Theo­lo­gen der Neu­zeit und Anthro­po­so­phie), in über­ar­bei­te­ter und aktua­li­sier­ter Fas­sung beim Fromm-Verlag, einem rei­nen Print-on-Demand-Verlag, damit sie über­haupt wie­der zugäng­lich sind. Sie wer­den immer nur auf Nach­frage gedruckt, wor­aus sich die hohen Preise erklä­ren. Ich kann dies momen­tan lei­der nicht ändern.

NIMM UND LIES: Das bedeu­tet, dass Sie unter Umstän­den einen wei­te­ren konservativ-bibeltreu gepräg­ten Ver­lag grün­den werden?

Dr. Gas­s­mann: Nicht ich sel­ber. Dazu habe ich momen­tan weder Zeit noch Auf­trag. Aber sobald Gott es bib­lisch klar ste­hen­den und muti­gen Geschwis­tern aufs Herz legt, würde ich gerne einen Ver­lag unter­stüt­zen, der sich ohne ökume­ni­sche Ver­fla­chung einer­seits und ohne kon­fes­sio­na­lis­ti­sche Eng­füh­rung ande­rer­seits allein um die bibel­treue Aus­le­gung des Wor­tes Got­tes und die Abwehr unbib­li­scher Zeit­strö­mun­gen bemüht. War­ten wir ab, was Gott tut und ob er jemand in diese Auf­gabe beruft. Jeden­falls bete ich dafür.

NIMM UND LIES: Noch eine letzte Frage. Wel­che Bücher haben Sie neben der Bibel am meis­ten geprägt und wel­che Bücher emp­feh­len Sie den jun­gen Gene­ra­tio­nen besonders?

Dr. Gas­s­mann: Viele Bücher! Ich kann Ihnen hier nicht alle Titel, aber die Auto­ren nen­nen: Mar­tin Luther, Phil­ipp Jakob Spe­ner, John Bunyan, Lud­wig Hof­acker, Carl Olof Rose­nius, Charles Had­don Spur­geon, Aiden Wil­son Tozer, Arthur Ernest Wilder-Smith, Her­bert Jant­zen, Dave Hunt, John MacArthur, Wer­ner Gitt und andere. Von allen die­sen Brü­dern habe ich geist­lich man­ches gelernt, aber von kei­nem sein Lehr­sys­tem als Gan­zes über­nom­men. Vie­les, was diese Brü­der schrei­ben, könnte auch für die junge Gene­ra­tion eine Hilfe für einen neuen geist­li­chen Auf­bruch sein. Aber bei allen mensch­li­chen Auto­ren, so auch bei mir, gilt: Prü­fet alles, und das Gute behal­tet! Oberste Richt­schnur ist und bleibt allein die Hei­lige Schrift, das Wort des leben­di­gen Got­tes! Diese sollte auch von der jun­gen Gene­ra­tion in einer guten, unver­fälsch­ten Über­set­zung, die nahe am Urtext ist, gele­sen und beher­zigt werden.

NIMM UND LIES: Herr Dr. Gas­s­mann, wir dan­ken Ihnen für das Gespräch.

www.l-gassmann.de Home­page von Dr. Lothar Gas­s­mann
www.cgd-online.de – Christlicher Gemeinde-Dienst
www.cvsamenkorn.de – Christlicher Schriften- und Liederverlag Samenkorn

16 Kommentare zu „Dr. Lothar Gassmann – Theologe und Publizist im Gespräch“

  1. Das Interview mit Lothar Gassmann ist schon sehr bemerkenswert. Als erst kommt einen verbalen Rundumschlag gegen alle möglichen Verlage und danach wird die Lehre von der Taufwiedergeburt, die doppelte Prädestination und die Unverlierbarkeit des Heils in einem Atemzug als Sonderlehren also Irrlehren bezeichnet.Es ist schon erstaunlich das Lothar Gassmann seine neuen Bücher bei Fromm-Verlag herausbringt.Ich habe mir mal diesen Verlag etwas genau angesehen, dort kommen auch streng katholische Bücher heraus und Bücher, die irgendwie einen christlichen Anstrich haben.Dass Lothar Gassmann seine neuen Bücher gemeinsam mit katholische Bücher im selben Verlag erscheinen entbehrt nicht einer gewissen Ironie, da er ja ständig von der Ökumene und der katholischen Kirche warnt.Ich hatte mich mit Lothar Gassmann über e-mail in Verbindung gesetzt wegen eines Beitrages, wo er als Quelle den Kopp-Verlag angegeben hatte.Ich ihnen meine Bedenken wegen dieses Verlages mitgeteilt es ist von Lothar Gassmann eine sehr ausweichende Antworte gekommen.

  2. Herr Dr. Gassmann macht eine in vielerlei Hinsicht sehr gute Arbeit und trotzt dabei den Widerständen. Er scheut das Internet und die Öffentlichkeit nicht, und auch dieses Interview ist ein Beispiel dafür. Seine klaren Positionen bieten immer wieder – wie auch hier – Möglichkeiten, ihn zu kritisieren, und dennoch macht er weiter. Durch Email-Austausch kenne ich Herrn Dr. Gassmann aber als jemanden, der trotz Hektik und Zeitnot fair mit seinen Geschwistern umzugehen versucht. Ich wünsche Herrn Dr. Gassmann Schutz und Freude an der Arbeit, aber auch Weisheit im Umgang mit seinen klaren Positionen sowie Menschen, die ihm zur Seite stehen.

  3. @ Rami
    Danke für dein ausgewogenes Statement. Ich sehe es ähnlich. Lothar Gassmann äußert sich auch dort zu Fehlentwicklungen, wo die meisten anderen sich nicht mehr festlegen wollen. Ich wünsche Lothar Gassmann ebenfalls, dass er seinen Dienst der Auferbauung und Korrektur in Weisheit und Liebe tun kann.

  4. Ich finde es schon erstaunlich das weder @RamiA. noch @Alex auf meine Fragestellung eingegangen sind. Lothar Gassmann bringt seine neue Bücher durch einen Verlag heraus, der auch streng katholische Bücher herausbringt, was hat das mit seinen klaren Positionen zu tun.Genau, wie er Veröffentlichung aus dem Kopp-Verlag weiter verbreitet der auch für seine esoterischen Bücher und seine Verschwörung.Dieses ist von mir keine Kritik, sondern Fragen, die sich mir in diesen Fall aufdrängen.Sollen diese Fragen hier nicht erwünscht sein sagt ganz einfach bescheid.

  5. Hallo Joschie,

    ich bin mir nicht sicher, was du mit “ver­ba­len Rund­um­schlag gegen alle mög­li­chen Ver­lage” meinst. Der ist mir nicht aufgefallen.

    Soweit ich das nachvollziehen kann, hat Lothar Gassmann seine Bücher beim Fromm-Verlag im Programm, damit die Bücher für Interessierte überhaupt erhältlich sind. Wer seine zeitgeistkritischen Bücher kennt, weiß, dass Gassmann keineswegs hinter katholischen oder ähnlichen Titeln aus dem Verlag steht. Ich bin mir sicher, dass Gassmann bei Interesse eines evangelikalen Verlages viel lieber in so einem Verlag seine Bücher veröffentlichen würde.

    Ich weiß nicht, welche Bücher Gassmann aus dem Kopp-Verlag empfohlen oder wo er diesen Verlag als Quelle angegeben hat. Dass der Kopp-Verlag auch für esoterische Publikationen steht, ist richtig. Das bedeutet jedoch nicht grundsätzlich, dass alle Bücher esoterisch und falsch seien.

    Ich würde mir bei kritischen Kommentaren ebenfalls gerne mehr Differenzierung wünschen.

    Lieben Gruß
    alex

  6. Hallo Alex!
    Von Lothar Gassmann sind ja schon in sehr vielen Verlagen Bücher erschienen.Es scheint aber so das die Zusammenarbeit mit diesen Verlagen keine lange Zeit gedauert hat.Ob dieses immer an den Verlagen gelegen hat, da habe ich so meine Zweifel.Es gibt auch christliche Verlage die Bücher auf Bestellung drucken und es gibt auch andere Vertriebswege.
    Das L.Gassmann die Lehre von der Taufwiedergeburt, die doppelte Prädestination und die Unverlierbarkeit des Heils in einem Atemzug als Sonderlehren also Irrlehren bezeichnet ist mehr als befremdlich zumal er anscheint festlegt, was biblisch ist und was nicht. Aus den Kopp-Verlag hat er in diesem Fall einem Artikel gebracht mit dem Titel “Ein Militärputsch in Griechenland stehen unmittelbar bevor” Es sind Wochen sind vergangen und nichs von einem Militärputsch in Griechenland.Genau mit diesem Dingen beschädigt L.Gassmann seine eigne Glaubwürdigkeit als Apologet und sonst niemand.

  7. Ich denke du sprichst gerade mit der Kopp-Angelegenheit einen wichtigen Punkt an. Alle Spekulationen (die oft auf sehr dubiose Quellen basieren) und dann auch noch nicht eintreffen, beschädigen die Glaubwürdigkeit eines Apologeten. Hier ist eine gesunde Nüchernheit unabdingbar. Zu schnell kann man sich vergalloppieren und mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen…

  8. Die Kooperation zur Verbreitung gesellschaftsrelevanter Meinungen mit KOPP oder noch schlimmer mit pi-news habe ich auch schon kritisiert und muss hier erwähnen, dass Herr Gassmann mir auch recht gegeben hat. Nicht nur er, auch andere die ihm helfen wollen sind für solche Aktionen mitverantwortlich. Die Kritik ist jedenfalls angekommen und man sollte das nicht zu hoch hängen.

    Andererseits muss man in der praktischen Arbeit wohl immer Kompromisse eingehen, indem man z.B. mit Verlagen zusammenarbeitet, die nicht nur Bücher gleicher Qualität und Meinung herausbringen. Oder man gründet seinen eigenen Verlag und startet eine eigene, völlig isolierte Arbeit, was ungleich schwieriger ist. Insofern wünsche ich “Weisheit im Umgang mit den klaren Positionen”. Jeder darf seine Meinung haben. Wie er sie dann äußert, wem gegenüber und welche praktischen Konsequenzen er zieht, ist eine andere Sache.

    @Joschie An welche alternativen Verlage und Vertriebswege denkst Du?

  9. Rami Eine Möglichkeit ist einen Verlag zu gründen, dazu muss man nur ein Gewerbe anmelden und die ISBN beantragen.Es besteht auch die Möglichkeit Bücher zusammen mit anderen Verlagen zu veröffentlichen, diese Variante wird jetzt öfter genutzt.So bei VTR/RVB-Verlag, RVB/VKW-Verlag, Franke/VTR-Verlag und CV/CLV-Verlag.Für das Herstellen der Bücher nach bedarf gibt es auch ganz neutrale Anbieter, es gibt auch die Möglichkeit diese beim dem BOD Verlagsservice/RVB-Verlag herstellen zu lassen.Bei den Vertriebswegen sind mir diese bekannt http://www.cbuch.de http://www.leseplatz.de und auch http://www.zeltmacher-nachrichten.eu bietet Bücher an.Die Machtkonzentration weniger großer Anbieter auf den christlichen Büchermarkt bringt es mit sich, dass Sie Vorgeben, was für Bücher sie in ihr Sortiment aufnehmen Aufnehmen oder nicht und dazu auch noch die Preise diktieren.Daher liegt die Zukunft in dem Onlinehandel in welcher Form auch immer!

  10. Es macht mich traurig, dass “Joschi” meine Publikationen beim Fromm-Verlag kritisiert. Der Fromm-Verlag ist Partner des Südwestdeutschen Verlags für Hochschulschriften und hat mir als solcher die Ermöglichung von wissenschaftlichen Publikationen angeboten. Dieses Angebot habe ich erst angenommen, nachdem sämtliche evangelikalen Verlage, die ich gefragt hatte, die Publikation meiner Schriften abgelehnt hatten. Ich stehe nach wie vor kritisch zur Röm.-Kath. Kirche und zur Ökumene!
    Übrigens: Auch der Betanien-Verlag, mit dem “Joschi”, wie aus seinen Mails hervorgeht, zusammenarbeitet, hatte die Publikation meiner Schriften abgelehnt. Insofern ist es geradezu gemein, mich jetzt wegen der punktuellen Zusammenarbeit mit dem Fromm-Verlag zu kritisieren, nachdem Joschis “Verlag” mir eine Zusammenarbeit verweigert hatte.

  11. @ Herr Gassmann, ich bin Mod. bei http://www.Bifo.de, das ist das Forum des Betanien-Verlages. Ob diese Tätigkeit schon eine Zusammenarbeit mit dem Betanien-Verlag bedeutet, mag jeder für sich beurteilen. Der Fromm-Verlag bietet ein breites Spektrum an Büchern https://www.frommverlag.de/site/fromm-verlag/27, da ist halt alles vorhanden, was sich christlich nennt. Ich habe keine Kenntnis, warum sämtliche evangelikalen Verlage, die sie gefragt haben, die Publikation ihrer Schriften abgelehnt haben. Vielleicht liegt es ganz einfach daran, das es zu große Unterschiede in der Erwartung (Autor) auf der einen Seite und der Realität (Verlag) auf der anderen Seite gibt. Das mit dem Fromm-Verlag, ist ihre Entscheidung Herr Gassman und sie allein müssen diese Entscheidung als Apologet verantworten.

  12. Die Zusammenarbeit mit dem Fromm-Verlag lässt darauf schließen, dass die Erwartungen des Autors nicht allzu hoch sind. Er will einfach nur sein Buch veröffentlichen. Insofern kann man ihm keinen Vorwurf machen, wenn es nicht zu einer Zusammenarbeit mit evangelikalen Verlagen kam. Gleichzeitig wird ihm nun vorgeworfen, er solle höhere Ansprüche stellen und nicht zu Fromm gehen…

  13. @Ramir A. Warum es zu keiner Zusammenarbeit von Herrn Gassmann und den verschiedenen Verlagen gekommen ist können nur die beteiligten beantworten. Mir geht es nicht um höhere Ansprüche, sondern um die Bücher, die der Frommverlag in seinem Verlagsprogramm hat.Herr Gassmann schreibt ja viele Beiträge als Apologet.Dabei sind auch viele sehr kritische Beiträge über die römisch katholische Kirche und die Ökumene, das jetzt seine Bücher in einem Verlag Erscheinen der auch Bücher aus diesen Richtungen anbiete hat für mich persönlich einen sehr bitteren Nachgeschmack.

  14. Zeit für einen neuen Verlag, so wie ich das sehe. Abschließend möchte ich vielleicht noch einmal Herrn Dr. Gassman selbst zitieren:

    “Sobald Gott es bib­lisch klar ste­hen­den und muti­gen Geschwis­tern aufs Herz legt, würde ich gerne einen Ver­lag unter­stüt­zen, der sich ohne ökume­ni­sche Ver­fla­chung einer­seits und ohne kon­fes­sio­na­lis­ti­sche Eng­füh­rung ande­rer­seits allein um die bibel­treue Aus­le­gung des Wor­tes Got­tes und die Abwehr unbib­li­scher Zeit­strö­mun­gen bemüht. War­ten wir ab, was Gott tut und ob er jemand in diese Auf­gabe beruft. Jeden­falls bete ich dafür.”

    Diese Aussage, da bin ich ganz ehrlich, hat mich schon überrascht. Besonders der Zusatz “ohne konfessionalistische Engführung”. Genau diesen Spagat brauchen wir, eine starke Einheit von Christen innerhalb biblischer Grenzen, die weder zu weit noch zu eng definiert sind. Und genau das ist, so scheint es, was heute nicht mehr recht gelingen will. Ich bete auch dafür.

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