10 Zugänge zur Piscator-Bibel (von Tim Holler)
- Sie wussten nicht, dass die Piscator-Bibel die erste in Deutschland gedruckte reformierte Bibel ist?
- Sie wussten nicht, dass außer Martin Luther auch der Herborner Theologieprofessor Johannes Piscator schon 1602 die Bibel ins Deutsche übersetzte?
- Sie wussten nicht, dass Piscators Bibel nicht nur im Dillgebiet, sondern schon im 17. Jahrhundert mit 35 Auflagen zur Staatenbibel im Schweizer Kanton Bern wurde?
- Sie wussten nicht, dass die ursprungsnahe Piscator-Bibel als ein Vorläufer für die Elberfelder-Übersetzung angesehen werden kann?
- Sie wollen die sprachliche Qualität, die Textgenauigkeit und das Gedankengut des
reformierten Theologen selbst kennen lernen? - Sie sind neugierig geworden auf die stileigenen Charakteristika Piscators wie seine Erklärungen zu bestimmten Wörtern und die Lehren zu jedem Kapitel seiner Bibel?
- Sie wollen jetzt mit dem Autor und der Person des Johannes Piscators vertraut
werden? - Sie wollen Einblicke gewinnen bezüglich des Einflusses von Humanismus und
Renaissance auf diese reformierte Bibelübersetzung? - Sie sind interessiert an der Wirkung der Piscator-Bibel auf die Stadtgeschichte Herborns und die Hohe Schule?
- Sie möchten Ihr kirchliches Leben durch die Piscator-Bibel prägen lassen wie einst die reformierten Gemeinden in den Niederlanden, in der Schweiz und Nordamerika?
Dann entdecken Sie dieses berühmte Herborner Bibelwerk für sich!
Die Piscator-Bibel ist die erste in Deutschland gedruckte reformierte Bibel. Sie gehörte einst zu den wichtigsten Druckwerken, die in der Herborner Corvinschen Druckerei erschienen sind. Zwischen 1602 und 1654 erschien sie in Herborn/Nassau insgesamt viermal. Später wurde sie in etwa 35 Auflagen im Kanton Bern (Schweiz) als Staatenbibel, dann noch in Duisburg und in einer Biblia Pentapla in Wandsbeck bei Hamburg (1711/12) veröffentlicht. Durch die Wirren des 30jährigen Kriegs sind viele der in Herborn aufgelegten Bibelausgaben verschollen, so dass Originale echte Raritäten sind. Wegen ihrer sprachlichen Qualität und Textgenauigkeit galt diese Bibel als Vorbild für andere textgenaue Übersetzungen unserer Zeit (z.B. Elberfelder-Übersetzung). Die Lehre Johannes Calvins, dessen Geburtstag sich 2009 zum 500. Mal jährte, bildet die Grundlage für dieses imposante Gesamtwerk. In vielen reformierten Gemeinden in Deutschland, in den Niederlanden, in der Schweiz und auch Nordamerikas prägte die Piscator-Bibel das kirchliche Leben entscheidend.
Mit dem Erscheinen der Alttestamentlichen Apocryphen und einem Sonderband mit Auszügen aus dem Anhang des Bibelwerks von Piscator kommt die Faksimile-Ausgabe zu ihrem Abschluss. Der Sonderband wurde aufwendig produziert und beinhaltet auch ausklappbare Landtafeln, erstellt nach den Vorstellungen Piscators. Alle Bände sind in hoher Qualität und in Anlehnung an die Original-Vorlage Piscators aus der Corvinschen Druckerei hergestellt. Seit nunmehr dreizehn Jahren galt das Bemühen des Sepher-Verlags dieser Neuauflage. Das umfangreiche Vorhaben, die gesamte Piscator-Bibel faksimiliert wieder für einen breiten Leserkreis zur Verfügung zu stellen, wurde seinerzeit von dem Kirchenhistoriker Dr. Ulrich Bister († 2008) ins Leben gerufen.
Bereits erschienen sind ein Dokumentationsband über die Geschichte und Wirkung der Piscator-Bibel, das Neue Testament (Band 1 und 2 + Beiband im Schuber) sowie die vier Bände (5 Bücher Mose / Josua bis Esther / Hiob bis Hohelied / Jesaja bis Maleachi) des Alten Testaments. Ebenso erschienen sind die Evangelien nach Matthäus und Johannes einzeln in preiswerter broschierter Ausgabe. Die Evangelien beinhalten auch den Einführungsband des Neuen Testaments, eine überarbeitete Neuauflage ist auch dort soeben erschienen.
Zum Abschluss der Gesamtausgabe ist der zweite Band des Alten Testaments (Josua bis Esther) bis zum 15. September zum Sonderpreis von 99,-€ (statt 149,-€) erhältlich.
Alle Bände sind auch weiterhin beim Sepher-Verlag Dr. Ulrich Bister in Herborn zu bekommen. Weitere Informationen, Downloads und Bestellung im Internet: sepher.de
Damit kann nun also auf Basis der faksimilierten Neuauflage die Digitalisierung beginnen (wenn nicht schon anderswo geschehen), um für Webseiten, Antiqua-Druck, E-Books und Bibelprogramme eine Bibelmodul-Quelldatei herzustellen. Wir würden im Rahmen des Projekts „Freie Bibel“ nicht nur allein mit einem bestehenden Digitalisierungsprojekt zusammenarbeiten, sondern in Ermangelung eines solchen auch selbst eins starten, betreuen und vorantreiben.