Craig Blomberg: Die historische Zuverlässigkeit der Evangelien

Auf dieses Buch und auf die Rezension hat mich Lutz (alias Joschie von BiFo) hingewiesen. Er schreibt zum Buch:

Ich empfinde den Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig, aber man findet beim längeren Lesen rein. Ich finde das Buch sehr gut, weil es sehr hilfreich ist, mit der historisch-kritischen Methode umzugehen und es gute Argumente für die historische Zuverlässigkeit der Evangelien liefert. Das Buch ist sehr gründlich und doch braucht man für das Verständnis kein Theologiestudium. Dazu kommt noch der unschlagbare Preis von 3,95€.

Hier die Rezension von Stefan Holthaus, die beim Bibelbund veröffentlicht wurde:

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Die durch die Leben-Jesu-Forschung seit dem 19. Jahrhundert in Frage gestellte Glaubwürdigkeit der vier Evangelien – die auch in den letzten zehn Jahren wieder zur Diskussion steht – wird durch dieses wichtige Buch neu bekräftigt. Es entspringt aus einer langjährigen Zusammenarbeit von evangelikalen Neutestamentlern in England und Amerika, die sich um die Frage nach der Glaubwürdigkeit der Evangelien in mehreren Publikationen (Gospel Perspectives) verdient gemacht haben und deren Ergebnisse hier zusammengefasst werden.

Blomberg, Professor für Neues Testament am Denver Theological Seminary in den USA, beschäftigt sich mit den scheinbaren Unstimmigkeiten in den Evangelien. Er versucht in einer ausgewogenen Art und Weise, die historische Zuverlässigkeit und Widerspruchslosigkeit der Synoptiker nachzuweisen. In kurzen aber keineswegs oberflächlichen Kapiteln werden fast alle dementsprechenden Problemfelder abgehandelt. Seien es die Wunderberichte, die scheinbar widersprüchlichen Theologien, die chronologischen Probleme oder Auslassungen und Dubletten, die Spannungen zwischen den Synoptikern, dem Johannesevangelium und den außerbiblischen Jesusquellen: Blomberg gibt fundierte Antworten, ohne sich zu verbiegen oder vorschnell zu Harmonisieren. Auch seine ausgewogenen Ausführungen über die Form- und Redaktionsgeschichte sind gut nachvollziehbar. Er plädiert immer wieder dafür, die neutestamentlichen Texte unter dem Wirklichkeitsverständnis der damaligen Zeit zu interpretieren, was manche für uns “moderne” Menschen ungewöhnliche Diskrepanzen sofort erklärt. Der Wahrheitsgehalt des biblischen Textes bleibt z.B. auch dann unberührt, wenn in der Antike Zitate nicht mit Fußnotenbeleg und Anführungsstrichen angeführt werden.

Einige Anmerkungen des Autors über die Freiheiten der neutestamentlichen Autoren, die Worte Jesu formal leicht abzuändern, um einen bestimmten Sachverhalt herauszuheben oder den Adressaten verständlich zu machen, wären zu diskutieren und sind selbst unter bibeltreuen Theologen umstritten. Meines Erachtens müsste dabei mehr bedacht werden, dass einige ähnlich klingende Begebenheiten an zwei unterschiedlichen Orten passiert sein könnten. Hier wird man jedoch nie zu sicheren Schlüssen kommen.

 

Daten

Titel: Die historische Zuverlässigkeit der Evangelien
Autor: Craig Blomberg
Seiten: 296
Einband: Paperback
Format: 15 x 21 cm
Verlag: VTR
Jahr: 1998
Preis: 3,95 EUR

 

 

1 Kommentar zu „Craig Blomberg: Die historische Zuverlässigkeit der Evangelien“

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