Mit Sympathie und Wohlwollen beobachte ich die Hörspielveröffentlichungen kleiner christlicher Verlage. Dabei ist mir ein kurzes Hörspiel (37 Min.) über den Liederdichter und Schriftsteller Christian Fürchtegott Gellert aufgefallen.
In einer kleinen, ungeheizten Stube zu Leipzig saß Christian Fürchtegott Gellert vor seinem Schreibtisch und stützte den Kopf in die Hände. Auf dem Tisch lag eine Bibel, die bei Hiob 2,10 aufgeschlagen war. “Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?” Dieser Bibelvers hatte ihn dazu bewegt, ein Lied zu schreiben. Nie hätte er ahnen können, was dieses Lied in den nächsten drei Tagen alles bewirken würde …
Das Hörspiel basiert auf einem Buch aus dem 19. Jahrhundert und ist sprachlich eher geringfügig an die heutige Sprache angepasst. Ich schätze es sehr, wenn bisher wenig bekannte spannende Persönlichkeiten in Hörspielform bekannt gemacht werden. Leider hat das Hörspiel einige Schwächen, die den Hörgenuss etwas trüben.
Die Erzählerin nimmt einen großen Teil ein und unterbricht den Fluss des Hörspiels. Manche Sätze sind überflüssig, da sie hörbares beschreiben. Andere beschriebene Handlungen hätten ohne viel Mühe “hörbar” gemacht werden können.
Einige Personen sind nur schwer auseinander zu halten. Besonders in der ersten Szene im Gespräch zwischen Professor Gellert und dem fürsorglichen Arzt sind die Stimmen kaum unterscheidbar. Für mich klingen viele Personen wie Jugendliche, obwohl sie Erwachsene und ältere Personen darstellen sollen. Bei der Auswahl der Sprecher wären hier ältere oder “reifere” Stimmen vorzuziehen. Überzeugen kann die Frau des Schuhmachers, eine Stimme, die bei zukünftigen Hörspielen unbedingt wieder eingesetzt werden sollte.
Ich empfehle das Hörspiel für Kinder ab 13 Jahren.
Das Hörspiel ist im Verlag Friedensstimme erschienen und kostet 8 EUR.