C.H. Spurgeon: Auf dein Wort
Andachten für jeden Tag

Ein Freund, der schon Jahrelang die unterschiedlichsten Andachtsbücher verwendet, meinte neulich, dass “Auf dein Wort” von C.H. Spurgeon jenes ist, was ihm sowohl am Meisten mitgegeben hat, wie auch am Besten hängengeblieben ist. Die Andacht für den 1. Januar empfinde ich als sehr treffend auch für das Jahr 2022:

“Der Herr aber sprach zu Mose: Ist denn die Hand des Herrn verkürzt?” (4. Mose 11,23)

Oft benimmt sich die Gemeinde Gottes so, als sei sie davon überzeugt, dass die Hand des Herrn verkürzt ist. Sie glaubt zwar, dass die göttliche Hand einst mächtig genug war, an einem Tag dreitausend Menschen durch die einfache Predigt des Petrus zu bekehren. Sie glaubt, dass ihr Gott in alten Tagen so gewaltig war, dass ihre armen, ungebildeten Evangelisten es mit den Schülern des Sokrates aufnehmen konnten und imstande waren, die Götter der Heiden zu stürzen. Sie glaubt das alles, und doch handelt sie heute oft so, als sie das Evangelium kraftlos geworden und als hätte sich der Geist Gottes völlig von ihr zurückgezogen! In jenen ersten Tagen sandte sie ihre Missionare bis an die Enden der Erde. Sie waren ohne Mittel und zogen aus ohne Tasche und Beutel in dem festen Glauben, dass der, welcher sie berief, auch für ihren Unterhalt sorgen werde. Sie wagten ihr Leben, aber sie gewannen auch viele Menschen für Christus, und es gab kaum einen Flecken Erde, der den Menschen jener Zeit bekannt gewesen wäre, wo der Name Jesu nicht gepredigt wurde. Aber wir – die entarteten Söhne herrlicher Ahnen-, wir fürchten uns nun, Gott zu vertrauen. Oh, hätten wir mehr Berufene des Herrn, die das Evangelium im Glauben an seine innere Kraft verkündigen, mit der Zuversicht, dass sich der Geist Gottes dazu bekennen wird! Die Zweifel, die Befürchtungen, die Berechnungen, beweisen meine Behauptung, dass die Gemeinde des Herrn glaubt, dass des Herrn Hand verkürzt sei. O Zion, zähle nicht mehr deine Heerscharen, denn deine Stärke ist deine Ohnmacht; berechne nicht länger deinen Reichtum, denn dein Reichtum ist oft deine Armut gewesen und deine Armut dein Reichtum. Denke nicht an die Bildung oder Beredsamkeit deiner Boten; denn wie oft stehen diese Dinge dem ewigen Gott im Wege! Tritt vielmehr im einfältigen Vertrauen auf seine Verheißungen hervor, und du wirst sehen, ob er nicht nach seinem Wort tun wird.”

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