Buchrezension: Der Christ und sein Äußeres

276_0Der Autor hat den Mut, mit diesem Buch „ein heißes Eisen“ anzupacken, das ihm sicher nicht nur Zuspruch und dankbare Leser einbringen wird. Wobei es schade wäre, wenn das Buch nur von solchen gelesen würde, die grundsätzlich die Überzeugungen des Autors teilen.

Auch wenn ich nicht in jedem Detail den Ausführungen zustimmen kann und einzelne Schlussfolgerungen nicht unbedingt ausgewogen und hilfreich finde, so bin ich doch dankbar für diese Veröffentlichung, weil die Argumente nachvollziehbar sind und auf jeden Fall zum Nachdenken, zum Überprüfen und Korrigieren eigener Standpunkte anregen können.

Wohltuend ist auch, dass Töws nicht in einer richtenden, verletzenden Weise gegenüber andersdenkenden Lesern schreibt, sondern sich bemüht, auch auf die Argumente solcher Leser einzugehen, die aus einer anderen Tradition oder einem anderen Kulturkreis kommen.

Wertvoll ist, dass in dieser Arbeit auf viele Bibelstellen im AT und NT eingegangen wird, die oft vorschnell als für uns heute nicht mehr gültig und relevant erklärt werden. Der Autor hat es auch gut verstanden, geistliche Prinzipien aus den Kleidervorschriften des AT zu erkennen und sie auf unsere Zeit anzuwenden. Dazu helfen auch die zahlreichen Tabellen und Gegenüberstellungen, die das Geschriebene übersichtlich machen.

Eine Gefahr wird allerdings darin bestehen, dass manche Empfehlungen – was Äußerlichkeiten betrifft – eine Art Heuchelei und Doppelmoral unterstützen können, mit der eine weitaus gefährlichere Verweltlichung in der Gesinnung und Lebensführung vertuscht oder zumindest übersehen wird. Wenn man z.B. „Schmuck“ nur auf Gold und Silber in Form von Ketten, Ringen usw. bezieht und dabei die „schmucken“ Luxusautos, Häuser, Einrichtungen, Bankkonten usw. nicht in Frage stellt, kultiviert man eine pharisäische Überheblichkeit, die blind macht für die wirklichen und notvollen Formen heutiger Verweltlichung.

Das Buch ist auf jeden Fall ein wichtiger, wertvoller und hilfreicher Beitrag, um die eigenen Ansichten und Gewohnheiten zu überdenken und an Hand der Bibel zu überprüfen.

Wolfgang Bühne, www.fest-und-treu.de

Titel: Der Christ und sein Äußeres
Autor: Heinrich Töws
Sei­ten: 173
For­mat: 14 x 21 cm
Ein­band: Taschen­buch
Jahr: 2012
Ver­lag: CMV
ISBN: 978-3-86701-504-2
Preis: 5,90 EUR
erhält­lich bei: CMV, leseplatz.de

1 Kommentar zu „Buchrezension: Der Christ und sein Äußeres“

  1. Hi Alex,

    danke dir für deinen Dienst und deinen Mut dieses Buch hier zu besprechen. Als Christen müssen wir uns in allem täglich hinterfragen. Stolz und Hochmut bringt uns in dieser Frage (und allen anderen) sicher nicht weiter. Vielmehr müssen wir mit Demut und Gottesfurcht auch an die “Kleiderfrage” gehen. Obwohl man mich wohl als “bibeltreu konservativ” bezeichnen würde und ich ebenfalls aus einem russlanddeutschen Umfeld komme, kann ich die Argumentationen im Bezug auf Kleidung und Musik die aus dieser Richtung kommen leider überhaupt nicht nachvollziehen. Sowohl was das äußere angeht, als auch was die Musik angeht wird hier massiv mit zweierlei Maß gemessen. Es wird oft sehr willkürlich entschieden was im AT relevant für uns ist und was nicht. Wenn man danach geht müsste jeder Mann einen Bart tragen und “Schlaginstrumente” dürften kein Tabu sein, ganz im Gegenteil. Ich denke, dass ein heiliger Lebenswandel nicht dazu einlädt Sünden in jedwede Richtung zu begehen (Kleidung = keusch, nicht sexuell aufreizend; Musik = nüchtern, nicht ohne Sinn und Verstand an das Fleisch appellierend). Zudem bietet uns Paulus in 1. Korinther 10,23-11,2 sehr klare Prinzipien wie wir die Freiheit die wir in Christus haben zu seiner Ehre einsetzten. Doch Gesetzlichkeiten und mit zweierlei Maß messen wird uns in dieser Frage nicht helfen, ganz im Gegenteil.

    LGP.

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