Besprechung: Psalm 23 – Aus der Sicht eines Schafhirten

816955Jesus, mein Hirte! Was für eine Tiefe liegt in diesem Ausspruch Davids, der selbst als Hirte aufwuchs und später König wurde – gewissermaßen der Hirte des Volkes Israel. Wie kaum einem Menschen des 21. Jahrhunderts war ihm bewusst, was es bedeutet, ein Schaf zu sein: ein völlig abhängiges, schwaches Tier, das seinem Hirten gehört.

Der Autor Phillip Keller, Diplomlandwirt und selbst langjähriger Schafzüchter, beschreibt in diesem 175 Seiten starken Büchlein, was der Psalm 23 aus seiner Sicht wirklich aussagt. Jeder Aspekt des Psalms wird in 12 Kapiteln unter die Lupe genommen und betont die innige Beziehung des Hirten zu seiner Herde. Gleichermaßen überträgt der Autor diese Beziehung auf das Verhältnis von dem großen Hirten Jesus zu jedem seiner Schafe, den Gläubigen, die er mit seinem Blut erkauft hat.

Wer möchte schon gerne ein Schaf genannt werden? Oft wird das sogar als Beleidigung verstanden. Und doch werden in diesem Buch die erstaunlichen Parallelen, die wir Menschen zu den Schafen aufweisen, besonders deutlich. Immer wieder staunte ich über die verblüffenden Beispiele, die sich sehr gut auf unser Leben übertragen lassen.

Der Autor, der als Sohn einer Missionarsfamilie in Kenia aufwuchs, zeichnet dem Leser das ergreifende Bild aus Psalm 23 mit vielen interessanten Beispielen aus seinem Hirtenleben vor Augen. Er beschreibt die herrlichen Vorzüge, ein Schaf des guten Hirten zu sein ebenso wie die manchmal unbequemen Konsequenzen, die die Nachfolge mit sich bringt.

Das Buch lässt sich sehr gut lesen, es geht jedoch auch in die Tiefe, denn es stellt den Leser vor die Herausforderung, sein Leben und seine Beziehung zu dem guten Hirten zu überdenken.

In Deutschland erschien das wertvolle Buch erstmals bereits 1976. Im Jahr 2000 wurde es überarbeitet und – wie ich finde – sehr ansprechend und hochwertig gestaltet. Es war für mich eine wirkliche Bereicherung. Schon die Bibel macht es uns deutlich: Es lohnt sich, über Schafe nachzudenken, damit man sein eigenes Leben besser verstehen kann!

Das Buch hat einen festen Umschlag und kostet 9,99 EUR.

Natalie. S.

3 Kommentare zu „Besprechung: Psalm 23 – Aus der Sicht eines Schafhirten“

  1. Aus dem Traktat “Mein Hirte” des Missionswerks VdHS wurde ich zum Nachdenken darüber angeregt, was für ein Tier unser Gott gerade mit dem Schaf da geschaffen hat: Es hat keine Möglichkeiten zur Selbstverteidigung, kann nicht schnell laufen, sieht schlecht, kann gute Nahrung von giftigen Pflanzen nicht unterscheiden, kann sich nicht selbst das Fell reinigen, hat keinen Orientierungssinn, wenn es sich verlaufen hat – summa summarum irgendwie ein Tier, “dümmer” als ein Huhn und unfähiger zur Selbstverteidigung als ein Regenwurm. Könnte es sein, dass der HERR sich bei dieser Seiner Schöpfung “geirrt” hat, da Er doch so unzählige staunenswerte andere Tiere erschuf? Niemals! Er gab uns das Schaf möglicherweise genau zu diesem Bild: Damit wir als sündige Menschen die Parallele dazu in diesem Bild erkennen, um unsere völlige Abhängigkeit von dem Guten Hirten Jesus Christus in Demut zu verstehen.

  2. Passt nur auf die weiblichen Schafe, die männlichen Schafsböcke, sprich Widder, erzeugen ein anderes Bild in unserer Vorstellung und dennoch gehören sie zu den Schafen.
    Und dann gibt es hinsichtlich des Lebens in einer Herde noch eine Assoziation, die weniger schmeichelhaft klingt. Man sieht immer nur den Hintern des vor einem laufenden Schafes. Das macht doch wieder nachdenklich, oder? 🙂
    Aber Spaß beiseite, eine Abhängigkeit aus ‘Dummheit’ oder allgemein gesprochen Abhängigkeit aufgrund fehlender Eigenschaften ist sicher nicht das Bild welches uns die Bibel vermitteln möchte. Was könnte also dann der Grund für dieses Bild sein?

  3. Pingback: Reformierter Spiegel #53 – Timotheus Magazin

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