10 + 1 Fragen an Thomas Schreiner

Thomas R. SchreinerThomas Schreiner wird vielen durch das ausgezeichnete Buch Mit Ausharren laufen bekannt sein, das beim Betanien Verlag erschienen ist. Er ist Professor für Neues Testament und Biblische Theologie und schrieb einige Kommentare zur Bibel. Er ist auch Dekan für Bibelkunde und Hermeneutik am Southern Baptist Theological Seminary in Louisville, Kentucky.

Er hat sich spontan bereit erklärt, unsere 10+1 Interview-Fragen zu beantworten.

1. Wie wurden Sie Christ?

Ich wuchs in einer Römisch-Katholischen Familie auf und habe in der Oberstufe angefangen, mich mit einem Mädchen treffen, die Christin war. Sie erzählte mir von ihrer Liebe zu Christus und ich begann, die Bibel zu lesen und eine Bibelstunde bei ihr Zuhause zu besuchen. So war ich dem Evangelium ausgesetzt und wurde überzeugt, dass wir aus Gnaden in Jesus Christus gerettet werden und nicht durch unsere Werken. Unser großer Gott zog mich zu sich und ich bekehrte mich nach ca. 45 Tagen.

2. Wie kamen Sie dazu Bücher zu schreiben?

Ich plante wirklich nie, Bücher zu schreiben, aber ich stellte mit der Zeit fest, dass mir das Schreiben Freude bereitete. Später hatte ich sogar einen Drang zum Schreiben. Das hat mich selbst überrascht.

3. Ist aktuell ein Buchprojekt geplant?

Ich arbeite zurzeit an einem Buch über die Theologie des Buches Offenbarung.

4. In welchem Bereich sehen Sie die größte Not in der heutigen Christenheit und wie könnte man da am besten einschreiten?

Meiner Meinung nach ist das größte Problem das richtige Gottesbild. Wenn wir Gott in seiner unendlichen und unvergleichlichen Heiligkeit sehen, dann erkennen wir auch, dass wir ein Urteil für unsere Sünden verdienen. Wenn wir erkennen, dass unsere Sünden Gottes Zorn verdient haben, dann wird die gute Nachricht, dass Jesus unser Retter ist, großartig sein und unsere Seelen segnen.

5. Nennen Sie uns ihre 3 Lieblingsbücher (neben der Bibel)?

Ich empfehle jedem, Martin Luthers bedeutendes Buch Vom unfreien Willen zu lesen, weil wir darin den über allem souveränen Gott erkennen. Dann ist auch die Institutio – Unterricht in der christlichen Religion von Calvin exzellent. Schließlich empfehle ich die 4 Bände von Herman Bavincks Dogmatik. John Piper hat mich ebenfalls stark geprägt. Und ich liebe das Buch Gott erkennen von J.I. Packer.

6. Welches Buch würden Sie nicht noch einmal lesen?

Im Moment fällt mir da nichts ein, wenn ich diese Frage lese. Es gibt sicher viele Bücher, die ich nicht ein zweites Mal lesen würde, was aber nicht bedeutet, dass die Bücher schlecht sind. Manche Bücher sind es nur wert, einmal gelesen zu werden.

7. Was ist Ihre Lieblingsbeschäftigung als Theologe?

Die Bibel zu lesen und über das Gelesene nachzudenken. Der Heilige Geist bringt uns durch die Heilige Schrift in Gottes Gegenwart und ist der Treibstoff zum Gebet. Gott enthüllt sich selbst in der Schrift und so ist es eine große Freude für Gott, uns zu begegnen, während wir Zeit mit seinem Wort verbringen.

8. Was bedeutet für Sie „Christ sein“?

Christ zu sein bedeutet, dass man sein Vertrauen auf Gott setzt, dass Jesus Christus den Zorn Gottes befriedigte, als er für unsere Sünden geopfert wurde und auferstand. Christen wissen, dass Rettung allein vom Herrn kommt und nicht durch Werke oder unsere Leistungen. Unsere guten Werke kommen aus dem Vertrauen auf Gott und bezeugen, dass Jesus unser Herr ist. Und so leben wir unser Leben als Christen in Gemeinschaft mit anderen Gläubigen.

9. Worin sehen Sie Grundlagen für geistliches Wachstum?

Über Gottes Wort nachdenken, beten und regelmäßige Gemeinschaft mit anderen Christen in der eigenen Gemeinde. Viele Christen sind Individualisten und wissen gar nicht, wie wichtig es ist, in einer Gemeinde eingebunden zu sein.

10. Welche historische Person würdest du gerne Treffen und welche Fragen würdest du mit dieser besprechen wollen?

Ich würde gerne Martin Luther treffen. Das ist ein Mensch, mit dem man sicher gute Gespräche führen kann. Ich würde ihn so gerne ausfragen, wie er das Evangelium entdeckte, dass nämlich unsere Gerechtigkeit von Gott kommt uns nicht aus uns selbst.

11. Welche Vorteile hat ein gewöhnlicher Christ wenn er das Konzept von Biblischer Theologie verstanden hat?

Biblische Theologie hilft uns, auf den roten Faden in der biblischen Erzählung abgestimmt zu sein, sodass wir die fortlaufende Offenbarung des Erlösungsplanes Gottes mit den Menschen erkennen. Sie hält uns möglichst nahe am Bibeltext, indem wir jeden Abschnitt und jedes Buch der Bibel in seiner Entfaltung der Rettung durch Christus in Beziehung setzen.

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