Von einem, der zuerst nach dem Reich Gottes trachtete

1224_0Dieses Buch war schon einige Jahre in meinem Regal. Bei einer Bestellung bei cbuch.de war es günstiger, das Buch mit dazu zu bestellen, als den Versand zu zahlen. Erst jetzt kam ich dazu es zu lesen: Viele Entwicklungen, die kennzeichnend für die Erweckung in der Brüderbewegung sind, gehen auf Praktiken und Erkenntnisse von Groves zurück.

Als reicher Zahnarzt beschließt Groves (übrigens war sein Schwager niemand geringeres als Georg Müller) zuerst 10% und später 25% seines Einkommens Gott abzugeben. Aber er stellt fest, dass kein Bereich seines Lebens Privatsphäre bleiben darf. Und alles, auch sein Vermögen, Gott geweiht werden muss. Somit begnügt er sich damit, mit dem nötigsten auszukommen, alles andere gehört dem Herrn. Sein Motto ist: “Arbeite hart, verbrauche wenig, gib viel, und das alles für Christus”. 1827 soll Groves der erste gewesen sein, der vorschlug, dass kein ordinierter Pastor/Prediger anwesend sein muss, damit die Gemeinde das Brot brechen darf.  Groves war keiner, der Wasser predigte und Wein trank. Als er 1825 das Buch “Christliche Hingabe” veröffentlichte, konnte jeder sehen, dass er das glaubte, was er lehrte. Somit war Groves ein großes Vorbild für Brüder wie Georg Müller, allein aus Glauben zu leben.

Doch es blieb nicht nur beim Verzicht auf Wohlstand: Die Groves’ nahmen z. B. ein Waisenkind auf: John Kitto, der später ein bekannter Bibelgelehrter wurde. Schließlich war aber auch die Mission ein wichtiges Anliegen von Groves. Nach zahlreichen Prüfungen kam er in seinem ersten Missionsfeld an: Bagdad. Was die Groves’ hier erlebten, erschüttert zutiefst. Neben großem Widerstand, vor allem durch die jüdische Bevölkerung, treffen sie auf religiösen Formalismus der vor allem armenischen und katholischen Christenheit. Was die kleine Familie hier sonst erlebte, waren zahlreiche Entbehrungen, die immer wieder zeigen, dass Groves immer bereit war, alle Dinge aus Gottes Hand zu nehmen.

Diese Kurzbiographie geht kaum auf seine besonders fruchtbaren späten Jahre in Indien ein sondern konzentriert sich auf sein geistliches Wachstum. Schritt für Schritt entfremdet sich Groves von der Staatskirche, Schritt für Schritt wächst er in seinem Glauben.

Sein Leben fasziniert, dennoch finde ich die Biographie literarisch nicht besonders gut gelungen. So nimmt z. B. die Reise der Groves’ von England nach Irak einen unverhältnismäßig großen Raum ein. Vielleicht ist das die Ursache, dass das Buch so wenig bekannt ist? Wer bereit ist, darüber hinwegzusehen, bekommt eine große Motivation für sein Glaubensleben.

Titel: Anthony Norris Groves
Untertitel: Von einem, der zuerst nach dem Reich Gottes trachtete
Her­aus­ge­ber: Harriet Groves
Sei­ten: 150
Ein­band: Paperback
Jahr: 1. Auflage 2001 (Gekürzte Fassung des englischen Originals: “Memoir of Anthony Norris Groves”
Ver­lag: Beta­nien Verlag
ISBN: 93-935558-03-1
Preis: 1,90
erhält­lich bei: cbuch.de

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