The Christmas Miracle of Jonathan Toomey

Ich freue mich sehr, auf „Nimm und Lies“ einen Gastbeitrag veröffentlichen zu dürfen und möchte die Chance nutzen, ein kleines Buch zu empfehlen, das seit seinem Erscheinen vor 20 Jahren die Bestsellerlisten englischsprachiger Weihnachtsbücher erobert hat: „The Christmas Miracle of Jonathan Toomey“, geschrieben von Susan Wojciechowski und illustriert von P.J. Lynch. Leider ist es noch nicht in deutscher Sprache erhältlich.

Die Handlung spielt vor gut hundert Jahren in einem kleinen Dorf irgendwo auf der Welt. Der kunstfertige Holzschnitzer Jonathan Toomey ist nach dem Tod seiner Frau und seines Kindes mit der Welt entzweit und lebt in selbstgewählter Einsamkeit. Aufgrund seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten als Schnitzer bekommt er dennoch Aufträge und sichert sich so seinen Lebensunterhalt.

Die Geschichte beginnt im Advent, als eine verwitwete Frau mit ihrem kleinen Jungen in das Dorf zieht. Bei ihrem Umzug sind die Krippenfiguren verloren gegangen, die Mutter und Sohn über alles lieben. Sie bitten den Schnitzmeister, ihnen neue anzufertigen. Abweisend und mürrisch nimmt dieser den Auftrag an.

Der kleine Tom McDowell ist vom Schnitzen angetan und möchte dem Meister einmal bei der Arbeit über die Schulter blicken. Nach eindringlichen Bitten gestattet es Jonathan Toomey. Aber aus dem Zuschauen wird plötzlich ein Problem:

„Nach einer Weile flüsterte Thomas: ‚Entschuldigen Sie bitte, Herr Toomey, aber sie schnitzen meine Schafe falsch.’ Die Stricknadeln von Frau McDowell hörten zu klicken auf. Herrn Toomeys Messer hörte zu schnitzen auf. Beide schauten Thomas an. Der Junge sprach nun etwas deutlicher: ‚Herr Toomey, es sind sehr schöne Schafe mit wundervoller lockiger Wolle, aber meine Schafe sahen auch glücklich aus.’ ‚Schnickschnack’, murrte Jonathan Toomey, ‚Schafe sind nur Schafe. Kein Schaf sah jemals glücklich aus.’ ‚Meine schon’, beharrte der Junge fröhlich. ‚Meine Schafe wussten genau, dass sie bei der Geburt des Jesus-Kindes dabei sein durften und das machte sie richtig glücklich.’“

Am Abend sinnt der Schnitzer über das Glücklichsein von Schafen nach und versucht den Tieren einen fröhlichen Ausdruck zu geben. Aber auch die anderen Krippenfiguren sind nicht nach Toms Vorstellung. Seine Erwartungen sind anspruchsvoll und fordern das Können von Jonathan Toomey heraus. Der Meister beginnt alsbald nicht nur mit dem Holz, sondern auch mit seiner trauernden Seele zu ringen. Kurz vor Weihnachten hat er fast alle Figuren fertig, aber Maria und das Jesuskind fehlen ihm noch. Doch nun scheitert er.

Die Erzählung nimmt nun eine Wendung, die für den Leser überraschend und berührend ist.

Mit den eindrucksvollen Illustrationen von Patrick James Lynch bietet dieses kleine Büchlein eine wunderbare Lektüre in der Weihnachtszeit, mit und auch ohne Kinder. Zu empfehlen ist die ältere Paperback-Ausgabe, weil Lynch´s Bilder in dieser besser zur Geltung kommen. Ein intelligentes und herzerwärmendes Buch, das ich zum gemeinsamen Lesen mit meinem Sohn und meiner Familie selbst übersetzt habe.

Kunigunde Kreuzerin

Internetseiten

Susan Wojciechowski http://www.susanwoj.com/

P.J. Lynch http://www.pjlynchgallery.com/books/miracle.html

3 Kommentare zu „The Christmas Miracle of Jonathan Toomey“

  1. An Kuni­gunde Kreuzerin: hast du schon mal versucht, deine Übersetzung einem Verlag anzubieten? Ich denke, Betanien oder CLV, vielleicht aber auch der 3L wären eine gute Anlaufstelle.

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