Spurgeon über das Lesen (Teil 2)

Heute folgt ein weiteres Zitat aus Spurgeons “Ratschläge für Prediger”:

Die nächste Regel ist: Werdet vollständig zu Haus in den Büchern, die ihr habt. Lest sie gründlich wieder und wieder, kaut und verdaut sie. Laßt sie einen Teil eures Wesens werden. Macht euch Notizen und Auszüge. Ein Buch, dass man vollständig durchgearbeitet hat, übt viel mehr Einfluß auf den Geist, als zwanzig Bücher, die man nur obenhin liest. Wenig Wissen und viel Dünkel kommt vom schnellen Lesen. Man kann das Gehirn mit Büchern vollstopfen, bis es nicht mehr denken kann. Manche Leute verlernen das Denken, weil sie es dem Lesen zulieb aufgegeben haben. Sie füllen sich mit Bücherweisheit an und leiden dann an geistiger Verdauungsschwäche.

Lucian spottet über die Leute, die auf ihre große Bibliothek stolz sind und doch gar keinen Gewinn von ihren Büchern haben. “Warum kaufst du dir so viele Bücher? Du hast kein Haar und kaufst dir einen Kamm; du bist blind und kaufst dir einen Spiegel, taub und kaufst ein Instrument.” Ein wohlverdienter Vorwurf für die, die meinen, sie würden gelehrt durch den Besitz von Büchern.

Und das schreibt ein Mann, dessen Privatbibliothek über 12.000 (!!!!!) Bände enthielt. Er konnte das schreiben, weil er von jedem Buch mindestens den Hauptinhalt kannte. Hinzu kam, dass er genau wusste, wo jedes Buch stand. Von daher muss jeder Bücherliebhaber sich an den Worten Spurgeons prüfen. Wofür kaufe ich mir Bücher? Warum lese ich Bücher? Wie lese ich Bücher? Was bewirkt das Lesen von Büchern in mir?

Hier ein Bild von Spurgeons Bibliothek:

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