Im Test: Bibelsoftware theWord

Immer wieder habe ich verschiedene Arten von Bibel-Software ausprobiert. Auf dem Markt gibt es zahlreiche kostenpflichtige und kostenlose Module, unter anderem MyBible und Online Bibel, die viel Material in deutscher Sprache anbieten. Alle Programme haben ihre Vor- und Nachteile und sind meistens solide nutzbar. Mir persönlich hat am meisten das Ein-Mann Projekt theWord von Costas Stergiou gefallen. Stergiou ist ein griechischer Informatiker, der zum Glauben an Christus kommt  und dann beschließt, seine Fähigkeiten Gott zu weihen. Nach Tausenden von Arbeitsstunden ist eine sehr umfangreiche, benutzerfreundliche und stabile Bibelsoftware entstanden. Und das Beste: theWord ist vollkommen kostenfrei (wenn man von einigen Modulen absieht, die als urheberrechtsgeschütztes Material natürlich nur gegen eine Gebühr zu haben sind).Unbenannt

Nun zu den Funktionen der Software:

Module:

Der Programmierer hat die Software in Modulbauweise aufgebaut. Das bedeutet, dass man nach dem Download der Software ein Startpaket aus einigen Übersetzungen und Kommentaren besitzt. Diese sind jedoch auf Englisch. Dieses Startpaket lässt sich jedoch unbegrenzt um die sehr umfangreiche Anzahl an kostenfreien und auch kostenpflichtigen Modulen erweitern, von denen viele in deutscher Sprache sind. Diese findet man auf der Seite von Stergiou. Neben vielen deutschen Bibelübersetzungen findet man zahlreiche Kommentare, Andachten und sogar Anschauungsmaterial, wie Karten, Bilder usw. Wem dies nicht genug ist, kann auf weiterführende Links verwiesen werden. Hier hat mich vor allem die Webseite von Wordmodules.com beeindruckt. Man findet dort nach einer einfachen Anmeldung zahlreiche Werke von Predigern und Kommentatoren für theWord aufbereitet. Auf diese Weise lassen sich z. B. die gesammelten Predigten von Spurgeon (63 Bände!) in die Software einbauen, die dann mit den Bibeltexten verlinkt werden. Dadurch hat man als Anwender eine einfache Möglichkeit Bibeltexte nach Gedanken von Spurgeon zu durchsuchen. Wordmodules.com hat den Nachteil, dass es fast nur englischsprachiges Material anbietet, auf bibelkommentare.de wird jedoch auch der deutsche Leser fündig. Wem dies immer noch nicht genug ist, der kann durch eine kurze Einlernzeit auch eigene Module erstellen.  theWord bietet die Möglichkeit, ZephanjaXML-formatierte Texte in das Programm zu importieren und zu konvertieren. Durch ein bisschen Erfahrung und Geduld lässt sich so jeder digital vorhandene Text in die Software einspeisen.

Bedienung:

Die Software bietet die Möglichkeit, das Fenster komplett an die Bedürfnisse des Benutzers anzupassen. Zwischen verschiedenen Standardkonfigurationen kann gewählt werden (z. B. Profi oder Anfänger), die dann noch weiter angepasst werden können. Es können zwei und mehr Bibelübersetzungen miteinander verglichen werden. Parallelstellen lassen sich wie Hyperlinks einfach anklicken oder als Kontextmenü anzeigen lassen. Besonders die Suche hat mir gefallen. Die Suchanfragen lassen sich in Unicode stellen, das bedeutet, dass man das Programm auch nach Hebräischen, Griechischen und allen anderen möglichen Zeichen und Wörtern durchsuchen kann. Die Suchergebnisse werden nach ihrer prozentualen Verteilung in den 66 Büchern der Bibel verbildlicht. Parallel zum Text lassen sich sehr einfach eigene Kommentare und Notizen erstellen, die man dann abspeichern kann und so das Programm sehr einfach um eigene Notizen erweitern. Diese ganzen Möglichkeiten haben natürlich den Nachteil, dass man am Anfang vom Umfang der Software etwas erschlagen wird und dadurch einige Möglichkeiten des Programms übersehen bzw. den Einstieg als erschwerend empfinden kann. Jedoch nach einer kurzen Einarbeitungszeit von ein paar Stunden wird man keine der Funktionen missen wollen. Zusätzlich ist es möglich auch Kartenmaterial und Abbildungen mitzuführen, die ebenfalls durchsuchbar sind. Eine Möglichkeit, die ich auch gerne nutze: Ein gewaliges Modul der Kirchenväter, lässt sich ebenfalls nach den Predigten zum gerade gewählten Text durchsuchen, und dass mit beeindruckender Performance. Schließlich und endlich kann der Nutzer auch auf tägliche Andachten zurückgreifen und einen Bibelleseplan erstellen.

Anwendung

Für unsere digitale Generation ist es oftmals schwierig den Computer vor allem für das zu verwenden, für was er gemacht wurde, nämlich zum Arbeiten. theWord lässt sich wunderbar verwenden, um Themen und Predigten vorzubereiten oder auch in persönlicher Bibelarbeit in die Tiefen eines biblischen Textes einzudringen. Jeder, der gerne verschiedene Übersetzungen vergleicht, Bibeltexte in verschiedenen Sprachen vergleicht und auch gerne mal wissen will, was der ein oder andere zu diesem Text meinte, wird von dieser Software einen großen Segen erfahren können.

Hilfreiche Tipps:

An dieser Stelle möchte ich noch einige Erfahrungen teilen, die ich mit der Bedienung dieser Software besonders hilfreich fand.

1. Übersetzungen sortieren.
Da man eine riesige Auswahl an Bibeltexten hat, kann man leicht die Übersicht verlieren. Hier haben mir drei Dinge geholfen, die über die Optionen in der Bibelansicht (vgl. Abbildung: Optionen der Bibelansicht), an den Benutzer anpassen lassen. Erstens lassen sich zu den Übersetzungen die entsprechenden Flaggen anzeigen, so weiß man schnell wo z.B. ein englischer und wo ein deutscher Bibeltext hinterlegt ist. Zusätzlich dazu lassen sich die Texte beliebig sortieren, ein- und ausblenden. Und zu guter Letzt kann man auch die Bezeichnung so ändern, wie sie gerade einem besser ins Auge fallen.Programmbedienung

2. Übersetzungen mit Strong Kodierung
Wer gerne auch mal erfahren möchte, wie das ein oder andere Wort in griechisch bzw. hebräisch hieß, und was es in dieser Sprache bedeutet hat, den möchte ich an dieser Stelle an die Strong-Verweise hinweisen. Diese sind automatisch eingebaut im King-James-Version-Modul. Einen deutschen Text mit Strong-Verweisen gibt es ebenfalls (Unrevidierte Elberfelder Übersetzung). Diesen findet man hier.

Nun wünsche ich allen Lesern und Nutzern dieser Software viel Erfolg und Gottes Segen und würde gerne auch von euren Erfahrungen hören.

2 Kommentare zu „Im Test: Bibelsoftware theWord“

  1. theWord ist nicht frei lizenziert, was eine vollständige Abhängigkeit von den Entwicklern zur Folge hat. Dies sollte für so grundlegende Werkzeuge wie Bibelprogramme schon längst der Vergangenheit angehören.

  2. Ob der Quellcode nun offen vorliegt, also als OpenSource lizenziert ist, bleibt für den Anwender doch völlig egal. Hinsichtlich des Gebrauchswertes ergeben sich dadurch keine Einschränkungen, was für die allermeisten User der Fall sein wird. Die Software ist als Freeware-Lizenz ausgewiesen und ein Manko, durch fehlende Freigabe des Quellcodes, nicht zu erkennen.

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